Start der Weinlese in Rheinland-Pfalz.
Video Hoffnung auf einen guten Jahrgang

Wenn die rheinhessische Weinkönigin Eva Müller die reifen Trauben probiert, bekommt sie schon eine kleine Ahnung von dem Wein, der dieses Jahr gekeltert wird. Doch zunächst ist der Federweißer dran, für den Trauben der früh reifenden Sorte Solaris ab Montag in Rheinland-Pfalz geerntet werden, so wie hier in Lörzweiler. Zwar liegt man mit dem Reifegrad rund zwei Wochen hinter dem üblichen Fahrplan, doch Grund zur Sorge sehen Weinexperten eher nicht. Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut: "Die Voraussetzungen für einen guten Jahrgang sind auf jeden Fall da. Wir haben zwar eine in etwa zwei Wochen spätere Reife als jetzt in den letzten zehn Jahren, aber das ist eigentlich gar nicht so schlecht, weil wir dadurch jetzt ein bisschen in die kühlere Jahreszeit kommen und wir dann schöne aromatische Trauben bekommen." Dennoch, das Jahr 2021 war bislang für die Weinbauern kein leichtes Jahr. Die vielen Niederschläge sorgten nicht nur im Ahrtal für verheerende Folgen, auch andernorts hatten die Winzer mit Weinkrankheiten wie der Pilzerkrankung Falscher Mehltau zu kämpfen, die Ertragseinbußen zur Folge haben wird. Winzer Mathias Rudolf Wolf blickt dennoch hoffnungsvoll in die Zukunft. "Nachdem wir die letzten Jahre eigentlich sehr viel Sonne hatten und dieses Jahr nicht so viel, dafür etwas mehr Regen, denke ich, dass es ein guter Jahrgang wird. Die Ansätze sind da, der Fruchtansatz ist da. Die Reife ist mittlerweile auch da. Wird natürlich noch besser. Und wenn wir einen guten Altweibersommer bekommen, wird es mit Sicherheit ein recht guter Jahrgang." Zunächst einmal will Wolf rund 20.000 Flaschen Federweißer an die Frau und den Mann bringen. Entgegen erster Befürchtungen nach der Flutkatastrophe an der Ahr können auch die Winzer dort ihre Ernte voraussichtlich in der Region keltern und im Fass ausbauen. Mit Hilfe von Kollegen auch aus anderen Weinanbaugebieten seien die Voraussetzungen geschaffen worden, um den Großteil der Ernte auch an der Ahr verarbeiten zu können, hieß es.