Der erste Autorenstreik seit 15 Jahren trifft die Hollywood-Studios in einer schwierigen Zeit. Sie stehen unter dem Druck, ihre Streaming-Dienste profitabel zu machen, nachdem Milliarden investiert wurden.
Video Hollywood-Autoren fordern mehr Geld und Schutz vor KI

STORY: "Keine Autoren, kein Fernsehen..." Mit diesen kurzen Worten bringt die schreibende Zunft in Hollywood ihren Unmut auf den Punkt. Erstmals seit 15 Jahren sind Tausende von Film- und Fernsehautoren in den Streik getreten. Verhandlungen mit Studios wie Disney oder Netflix waren zuvor gescheitert. Die Drehbuchautoren klagen über Einbußen infolge des Streaming-TV-Booms, teilweise aufgrund kürzerer Serienstaffeln und geringerer Zahlungen. Ellen Stutzman vertritt als Hauptverhandlungsführerin der Gewerkschaft Writers Guild of America mehr als 11.000 Autoren. "Wir fordern Gehaltserhöhungen und Auszahlungen von Rückständen, damit Autoren in ihrem Beruf bleiben und in Städten wie New York oder Los Angeles leben und arbeiten können. Wir haben Forderungen zu sehr grundlegenden Arbeitsbedingungen, wie z.B. einen zweistufigen Tarifvertrag oder wöchentliche Gehälter für Drehbuchautoren, um den Druck der freien Arbeit, dem sie beim Schreiben ihrer Drehbücher ausgesetzt sind, zu verringern." Die Alliance of Motion Picture and Television Producers, die die Studios vertritt, erklärte derweil, sie habe den Autoren "großzügige Vergütungserhöhungen" angeboten, aber die beiden Seiten seien nicht in der Lage gewesen, eine Einigung zu erzielen. Neben höheren Löhnen und Gewinnbeteiligungen ist auch Künstliche Intelligenz ein Thema am Verhandlungstisch. Die Gewerkschaft fordert Schutzmaßnahmen, um zu verhindern, dass Studios mit Hilfe von KI neue Skripte aus früheren Arbeiten von Autoren erstellen. Stutzman: "Es ist ein sehr wichtiges Thema geworden. Ich glaube, jeden Tag gibt es irgendeine Nachricht über KI, und es besteht kein Zweifel daran, dass diese Dienste sich weiter verbessern werden. Und im Moment sind sie, wie einige unserer Mitglieder sie nennen, Plagiatsmaschinen, und sie haben beim Schreiben von Drehbüchern nichts zu suchen." Die Zuschauer werden die Auswirkungen des Streiks zuerst in den Late-Night-Talkshows zu spüren bekommen, ein längerer Arbeitskampf könnte auch das Herbstprogramm stören. Der letzte Autorenstreik dauerte 100 Tage und kostete die kalifornische Wirtschaft schätzungsweise 2,1 Milliarden Dollar.