Saeed Piramoon hatte beim Spiel gegen Brasilien die Geste "Haare-ab" gezeigt, die als Zeichen der regierungsfeindlichen Proteste gilt. Der iranische Fußballverband kündigte Konsequenzen an.
Video Iranischem Beachfußballer droht Strafe nach Protestgeste

STORY: Normalerweise sorgen Fußballer mit Toren auf dem Platz für Aufsehen. Beim Beachsoccer-Turnier in Dubai am Sonntag war es aber eine Geste des iranischen Torschützen Saeed Piramoon. "Haare ab" - diese Handbewegung wird nicht nur in seinem Land als Protest gegen die Führung der Islamischen Republik verstanden. Der iranische Fußballverband hat nun angekündigt, eine Strafe gegen Piramoon zu verhängen. Bei ihrer Rückkehr in den Iran wurden die Beachfußballer am Montag von Demonstranten mit Solidaritätsrufen empfangen, wie diese Internetvideos vom Flughafen Buscher zeigen sollen. Die seit Mitte September andauernden Proteste sind zu einer enormen Herausforderung für die geistliche Führung geworden. Entzündet hatten sie sich am Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam. Die sogenannten Sittenwächter hatten sie festgenommen, weil sie unangemessen gekleidet gewesen sein soll. Der Vorfall und die Reaktion der iranischen Regierung lösten weltweit Proteste aus, so wie hier vergangene Woche in Münster. Im Iran selbst wurden bei den Protesten bereits Hunderte Menschen getötet. Inhaftierten Demonstranten droht der iranische Staat schwere Strafen an. In Gefängnissen warten über 1000 Insassen, die in der Provinz Teheran angeklagt wurden, auf ihren Prozess. Ihnen wird unter anderem Sabotage und Angriff auf Sicherheitskräfte vorgeworfen.