Die israelische Armee ordnete am Montag weitere Evakuierungen an. Bewohner im südlichen Gazastreifen reagierten verzweifelt. Laut Angaben palästinensischer Behörden sind seit Beginn des Krieges fast 16.000 Menschen im Gazastreifen getötet worden.
Video Israel will Bodenoffensive in Gaza ausweiten

STORY: Israel treibt seine Offensive gegen die radikal-islamische Hamas voran. Das Militär forderte die Bevölkerung am Montag über den Kurznachrichtendienst X auf, weitere Teile der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens zu räumen. Die Ziele im nördlichen Abschnitt seien fast erreicht, teilte ein Brigadegeneral im israelischen Armeerundfunk mit. Israels erklärtes Kriegsziel ist die Vernichtung der radikal-islamischen Hamas. Militärsprecher Daniel Hagari kündigte eine Ausweitung des Bodeneinsatzes an: "Wir werden mit maximaler Gewalt gegen Hamas-Terroristen und -Infrastrukturen vorgehen und gleichzeitig den Schaden für die Zivilisten, die die Hamas als Schutzschilde um sich herum installiert, so gering wie möglich halten." Nach Angaben palästinensischer Behörden sind seit Kriegsbeginn fast 16.000 Menschen im Gazastreifen getötet worden. 70 Prozent davon seien Frauen und Kinder, teilte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium am Montag mit. In der Stadt Chan Junis zeigte eine Frau die Trümmer ihres Hauses . "Seht her, hier gibt es keinen Widerstand, keine Hamas, nichts, wir waren nur Frauen im Haus. Wir haben nichts, wir können nirgendwo hin, was sollen wir tun? Wir sind müde, es reicht!" Bewohner versuchten am Montag verzweifelt, sich in Sicherheit zu bringen. Bis zu 80 Prozent der 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen haben im Zuge der israelischen Militäroffensive bereits ihre Häuser oder Notunterkünfte verlassen. "Ich war erst 33 Tage lang im Al-Shifa-Krankenhaus, dann hieß es, wir müssten in die sicheren Gebiete im Süden gehen. Das haben wir gemacht und heute müssen die Zonen, in die die Armee uns getrieben hat, evakuiert werden." Auslöser des Krieges war der Angriff der Hamas auf Israel, bei dem am 7. Oktober laut israelischen Angaben 1.200 Menschen getötet und rund 240 weitere in den Gazastreifen verschleppt wurden. Eine einwöchige Feuerpause, um einen Teil der Geiseln gegen palästinensische Gefangene auszutauschen und dringend benötigte Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu bringen, war Ende November ausgelaufen.