Das Konzept funktioniert, weil auch immer mehr Menschen aus der Ukraine flüchten und dann Arbeit suchen.
Video Jobbörse für Geflüchtete listet bereits Tausende Jobs

STORY: Wir sind in Butzbach, rund 50 Kilometer nördlich von Frankfurt. Aber virtuell sind wir überall da, wo Internet ist. Möglich wurde das durch eine Initiative von Mitgründer Marcus Diekmann. Er hat eine Internetseite kreiert, die funktioniert. Sie heisst JobAid Ukraine und soll bald als gemeinnütziger Verein organisiert sein. Rund 60 Leute arbeiten bereits ehrenamtlich und Tausende Jobs sind für Interessierte abrufbar. Alle 30 Sekunden kommt nach Angaben von JobAid ein neuer Arbeitsplatz hinzu. Marcus Diekmann kann es selbst kaum glauben, wie schnell alles ging und wie rund die Sache läuft: "Unglaublich, ich habe mit so vielen telefonieren dürfen schon, selber. Die uns aus Autos angerufen haben, während sie auf dem Weg aus der Ukraine sind; die hier schon von einem Vorstellungsgespräch zurückgekommen sind und sich gemeldet haben, 'überlegen wir mal, ob wir telefonieren können'. Wir haben das gemacht und es ist unglaublich, wie viele Organisationen uns auch aus der Ukraine heraus unterstützen, um das in deren Land, in deren Heimat noch bekannter zu machen. Ja, einfach sensationell. Und in dieser schlimmen Situation möchte ich nicht sagen, ich bin stolz darauf. Aber ich bin dankbar, dass wir dazu alle beitragen können, es ein wenig zu erleichtern." Masha Holub ist 26 Jahre alt und aus Kiew. Sie ist als Social Media Managerin eine von bald sechs Festangestellten bei JobAid Ukraine. Als am 24. Februar Russland in die Ukraine einmarschierte, war sie gerade in Barcelona. Ihre Gedanken drehen sich jedoch ständig um ihre Heimat und vor allem um ihre Mutter und ihren 11-jährigen Bruder, die in der Nähe von Kiew vor dem Krieg Schutz suchen. "Letzte Woche habe ich meine Mutter und meinen Bruder gedrängt, hierherzukommen. Weil wir hier ein normales Leben haben. Und mein Bruder geht zwar zur Schule, aber er hat Online-Unterricht. Und sie sind nicht sicher. Man weiß ja nie, was morgen passiert. Deshalb habe ich meine Mutter und meinen Bruder gebeten, hierherzukommen." JobAid Ukraine hilft Jobsuchenden Arbeit zu finden. Die Deutsche Bank und SAP haben sogar Mitarbeiter für die Programmierung der Webseite zur Verfügung gestellt. Und das Konzept funktioniert, weil auch immer mehr Menschen aus der Ukraine flüchten und dann Arbeit suchen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind bereits über 3,8 Millionen Menschen aus dem Land vertrieben worden. Und ein Ende des russischen Angriffskrieges ist zurzeit noch nicht absehbar.