An kommunalen Kliniken in ganz Deutschland gab es am Donnerstag Warnstreiks.
Video Klinikärzte fordern bessere Arbeitszeiten und mehr Geld

STORY: Sie demonstrieren für bessere Arbeitszeiten und mehr Geld. Zur zentralen Kundgebung in Frankfurt am Main waren Tausende Ärztinnen und Ärzte aus kommunalen Kliniken gekommen. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund fordert für die rund 55.000 Ärzte eine lineare Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent für die Laufzeit von einem Jahr. Außerdem soll es klare Grenzen für Bereitschaftsdienste sowie eine generelle Begrenzung der Rufbereitschaft auf höchstens zwölf Rufdienste pro Monat geben. Die Verbandsvorsitzende Susanne Johna: "Die Belastung durch Corona in den Krankenhäusern war sehr hoch. Aber leider führt das nicht dazu, dass die Arbeitgeber uns jetzt mehr entgegenkommen, sondern es wird sogar oder anscheinend als selbstverständlich genommen. Und die Belastungen wahrgenommen. Aber nicht wirklich gewertschätzt. Das würden wir uns unbedingt wünschen." Die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern seien mancherorts so schlecht, dass viele Ärztinnen und Ärzte die Klinik verlassen würden, hieß es. "Wir fordern vor allem gerechtere, bessere Arbeitszeiten. Wie sie auch in jedem anderen Beruf sind. Ärztinnen und Ärzte verbrennen sich auf den Stationen und glauben, dass ihre Mehrarbeit tatsächlich solidarisch für andere Menschen ist. Dabei ist es nur ein krankes System, was wir durch unsere Mehrarbeit aufrecht erhalten. Wir wollen, dass sich das System ändert." Neben der Kundgebung sollte es bundesweit in rund 460 Krankenhäusern Warnstreikaktionen geben. Die Arbeitgeber hatten zuletzt 3,3 Prozent mehr Lohn in zwei Stufen angeboten.