Video Pipeline-Krimi und Corona-Sorgen setzen der Börse

Video: Pipeline-Krimi und Corona-Sorgen setzen der Börse
STORY: Die Ungewissheit über die künftigen Gaslieferungen aus Russland zehrt an den Nerven der Anleger. Hinzukommt eine anhaltende Corona-Krise in China. Das schürt erneut die Angst vor Lockdowns und einer Beeinträchtigung der Wirtschaft. Aus diesen Gründen fiel der Dax zum Wochenstart an der Main-Metropole. Thema Nummer eins bleiben jedoch die turnusmäßige Wartungsarbeit an der Pipeline Nord Stream 1 und die Sorge, ob danach der Gashahn auf russischer Seite zu bleiben könnte. Dazu Carsten Brzeski, Finanzfachmann von der ING Bank am Montag in Frankfurt: "Nee, Panikmacherei ist es nicht. Es gibt natürlich wirklich auch rationale Gründe dafür. Wir haben in den letzten Wochen und Monaten ja gesehen, dass Russland immer wieder die Gas Zufuhr für Deutschland, aber auch andere europäische Länder reduziert hat. Wir wissen, dass einmal im Jahr allgemein eine Unterhaltspflicht gibt für Nord Stream 1. Also diese zehn Tage jetzt sind nicht ungewöhnlich. Aber natürlich gibt es ein hohes Risiko, dass auch nach diesen zehn Tagen kein Gas mehr durch diese Pipeline fließen wird." Brzeski versucht ein Szenario davon zu zeichnen, was auf die Wirtschaft, die Bürger und die Finanzwelt bei einer Abschaltung des Gasflusses aus Russland zukommen könnte: "Wenn durch Nord Stream 1 wirklich gar kein Gas mehr kommt, dann reden wir nicht mehr über schwaches Wirtschaftswachstum in Deutschland, im Laufe der zweiten Jahreshälfte. Dann reden wir über eine richtig feste Rezession. Ja, man kann natürlich versuchen, irgendwie den Gas-Konsum zu reduzieren, mit Einsparmaßnahmen effizienter zu arbeiten. Aber wir wissen aus allen Berechnungen, dass Deutschland nicht in der Lage sein wird, kurzfristig den Verlust von russischem Gas komplett zu kompensieren. Sprich wir müssen uns darauf einstellen, dass wir nicht nur eine blutarme Konjunkturentwicklung haben werden, sondern eine richtig schwere Rezession." Blieben Gas-Lieferungen aus, dann drohten darüber hinaus auch spätestens im neuen Jahr Rationierungen, prognostizieren Fachleute. Und es käme damit vermutlich auch erneut zu Lockdowns in der Wirtschaft. Eine Entspannung der wirtschaftlichen Lage ist zurzeit also nicht in Sicht.
Der deutsche Leitindex fiel zur Eröffnung am Montag um 1,8 Prozent auf 12.871 Punkte.

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