Der Ex-DFB-Teamchef erlebt als neuer Sportdirektor der A-Mannschaft ein kleines "Déjà-vu". Als man ihn bat, die Nachfolge von Oliver Bierhoff anzutreten, habe er zunächst gefragt: "Gibt es denn keinen anderen, der das macht?"
Video Rudi Völler will DFB-Mannschaft wieder "volksnäher" machen

STORY: Ein kleines Déjà-vu, so nennt Rudi Völler sein Comeback beim DFB. Von 2000 bis 2004 war er Teamchef der deutschen Fußballnationalelf. Ab Februar übernimmt er die A-Mannschaft und die U21 der Männer als Sportdirektor, mit viel Demut, wie Völler selbst sagt. "Auf einmal haben mich alle angeguckt, der Aki (DFB-Vize-Präsident Hans-Joachim Watzke, Anm. d. Red.) zuerst glaube ich, ob ich's denn machen könnte, sollte und dann habe ich aber erst mal, naja, war nicht so richtig überzeugt. Habe erst mal gefragt: Gibt es denn keinen anderen, der das macht? Nach einigen Gesprächen habe er sich dann überzeugen lassen: "Dass es dann vielleicht für diese Zeit bis zur Europameisterschaft, gerade weil wir eine Heim-EM haben, glaube ich, eine gute Lösung ist, dass ich mich mit meinen Erfahrungen, meinem Input auch im Verhältnis zu Hansi Flick, zum Trainerteam sicherlich einige Dinge mitgeben kann, um am Ende des Tages, dass wir eine erfolgreiche Europameisterschaft spielen." Völler übernimmt den Posten von Oliver Bierhoff, der nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Katar zurückgetreten war. Bierhoffs Aufgabenbereich sei umfassender gewesen, sagt DFB-Präsident Bernd Neuendorf. "Das war aber genau auch unser Wille und unsere Absicht mit Blick auf die Euro, dass wir hier eine absolute Fokussierung haben und eine Konzentration auf dieses Turnier. Und glaube ich, dass es absolut gut ist, dass wir Rudi Völler dafür gewinnen können. Das ist eine wichtige Weichenstellung, die wir vornehmen mit dieser Personalie." Völler, den Fans seit Jahrzehnten unter dem Spitznamen "Tante Käthe" verehren, betont, die Basis von allem seien die Nationalspieler. "Dass wir einfach uns sportlich gut verkaufen. Aber jetzt schon im Vorfeld, dass wir uns auch etwas näher, volksnäher geben, wie immer das dann aussehen wird. Das wird man dann sehen. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen, wie es vor 30, 40 Jahren war. Aber ich glaube schon, dass man es schaffen kann. Ein paar Dinge etwas positiver rüber zu bekommen." Die schlechte Rolle von Katar müsse man hinter sich lassen, so Völler. Jetzt gehe es darum, die Fans zurückzugewinnen - und das vor allem durch Leistung.