Meinungsumfragen hatten der regierenden Serbischen Fortschrittspartei (SNS) einen knappen Sieg vorausgesagt.
Video Serbien: Vucic verkündet Sieg bei Parlamentswahlen

STORY: Präsident Aleksandar Vucic hat seine Regierungspartei SNS zum Sieger der vorgezogenen Parlamentswahlen in Serbien erklärt. Nachwahlbefragungen zufolge kommt die SNS auf 46,6 Prozent, gefolgt von der Oppositionspartei "Serben gegen Gewalt" mit 23 und den Sozialisten mit 6,7 Prozent. Damit könnte die SNS mit einer knappen Mehrheit von mindestens 127 Mandaten allein regieren. Ab morgen müssen wir bereits mit einer wichtigen Arbeit beginnen. Ich kann nicht sagen, dass wir diese zwei Monateverloren haben, denn sie waren Teil eines wichtigen demokratischen Prozesses, aber wir müssen uns dem Land, dem Fortschritt des Landes und dem weiteren Fortschritt unserer Bürger widmen." Die Opposition berichtete über eine Reihe von Unregelmäßigkeiten während der Wahlen. Darunter die organisierte Ankunft von Wählern in den Wahllokalen, das Fotografieren von Stimmzetteln und Verfahrensfehler. Die Partei Serbien gegen Gewalt beschuldigte die Regierungspartei des Wahlbetrugs und kündigte eine Beschwerde bei der staatlichen Wahlkommission an. Oppositionsparteien und Bürgerrechtler werfen Vucic und der SNS außerdem Wählerbestechung, Unterdrückung der Medienfreiheit, Gewalt gegen Oppositionelle, Korruption und Verbindungen zum organisierten Verbrechen vor. Vucic und seine Verbündeten bestreiten die Vorwürfe. Vucic hatte das Parlament Anfang November aufgelöst und Neuwahlen ausgerufen. Diese wurden vor allem im Zusammenhang mit den jüngsten Spannungen mit dem südlichen Nachbarn Kosovo gesehen, einer ehemaligen Provinz, deren Unabhängigkeit Serbien nicht anerkennt. Die EU hat gefordert, dass beide Länder die Normalisierung der Beziehungen verstärken müssen, wenn sie der EU beitreten wollen. Die EU dringt zudem darauf, dass Serbien sich den westlichen Sanktionen gegen Russland anschließt.