Die Gewerkschaft Verdi hat vor dem Hintergrund verschiedener Tarifkonflikte zu ganztägigen Warnstreiks an norddeutschen Flughäfen aufgerufen. Reisende am Flughafen Berlin-Brandenburg zeigten sich genervt.
Video Warnstreik legt Flughafen BER lahm

STORY: Ein Warnstreik hat am Montagmorgen den Luftverkehr am Flughafen Berlin-Brandenburg weitgehend lahmgelegt. Laut dem Airportbetreiber BER wurden alle gewerblichen Abflüge gestrichen, auch Ankünfte könnten betroffen sein, hieß es auch der Webseite des Flughafens. Auch an den Flughäfen Hamburg, Hannover und Bremen hatte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Beschäftigte aufgerufen, die Arbeit ganztägig niederzulegen. Am BER reagierten einige Reisende entnervt auf den Arbeitskampf. "Wir sind die Leidtragenden. Wir können gar nichts dafür. Und deswegen, wenn wir nicht fliegen würden, dann würden ja auch... dann hätten sie ja auch keine Arbeitsplätze. Deswegen, Ich verstehe es einfach nicht." "Also ich fliege relativ viel und ich bin langsam genervt davon, muss ich gestehen. Also, ich habe immer das Gefühl, dass es bei den Falschen ankommt, die darunter leiden müssen. Also, ich hab Weihnachten auch schon einen Flug verpasst, weil es eben nicht funktioniert hat mit dem Bodenpersonal. Und wenn dann die gleiche Berufsgruppe jetzt solche Forderungen stellt, dann hält sich mein Verständnis in Grenzen. Ehrlich gesagt ja." Hintergrund der Warnstreiks sind laut Verdi Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst, örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie Verhandlungen für Beschäftigte der Luftsicherheit unter anderem über Zuschläge für Nacht- und Feiertagsarbeit. Gewerkschaftssekretär Enrico Rümker kann den Unmut von Reisenden verstehen. "Das ist nachvollziehbar. Aber es zeigt ja, wenn man mal zurückschaut: Wir hatten drei Tarifauseinandersetzungen im Januar. Zwei sind gelöst, eine ist nicht gelöst. Wir konnten uns mit verschiedenen Arbeitgebern einigen. Bloß bei der Luftsicherheit gibt es eben diese Probleme. Und das hat im Wesentlichen der Arbeitgeber damit zu verantworten, weil er immer noch kein Angebot vorgelegt hat, um letztendlich ein Tarifergebnis erzielen zu können, damit wir die Passagiere nicht weiter mit solchen Aktionen belästigen müssen." Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hatte am Wochenende kritisiert, Verdi missbrauche die Flughäfen als öffentlichkeitswirksame Bühne. Die Flughäfen führten keine eigenen Tarifverhandlungen, sondern seien Teil des Verbundes der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber.