Die SPD von Ministerpräsident Weil liegt laut Hochrechnungen klar vor dem bisherigen Koalitionspartner CDU. Deren Spitzenkandidat Althusmann sagt, er nehme das Votum demütig an.
Video Weil: "Wir haben gekämpft und gewonnen"

STORY: Die SPD hat laut ersten Hochrechnungen die Landtagswahl in Niedersachsen gewonnen. Die Sozialdemokraten kamen demnach am Sonntag auf rund 33 Prozent der abgegebenen Stimmen. 2017 waren es 36,9 Prozent. Ministerpräsident Stephan Weil sprach von einem harten Wahlkampf. Die letzten Wochen seien von tiefen Sorgen der Bürgerinnen und Bürger gekennzeichnet gewesen. "Vor diesem Hintergrund kann ich sagen: Wir haben gewonnen. Wir haben gekämpft. Und wir haben heute Abend gewonnen, liebe Freundinnen und liebe Freunde." - SCHNITT - "Ich finde es persönlich bewegend, dass in dieser Zeit voller Sorgen so viele Menschen der SPD in Niedersachsen vertrauen. Das ist nicht selbstverständlich. Und die Wählerinnen und Wähler sollen wissen, dass ich mich diesem Vertrauen verpflichtet fühle und dass ich alles dazu tun werde, ihr Vertrauen zu rechtfertigen. Das ist ganz wichtig." In der letzten Legislaturperiode hatte Weil mit der CDU regiert. Diese mussten mit ihrem Spitzenkandidaten Bernd Althusmann Verluste hinnehmen. Hochrechnungen sahen die Christdemokraten am Sonntagabend bei 27,5, Prozent nach gut 33 Prozent bei der letzten Landtagswahl. "Wir haben unser Wahlziel, stärkste Kraft in Niedersachsen zu werden, auf jeden Fall nicht erreicht. Dieses Votum nehmen wir demütig an, auch ich persönlich nehme dieses Votum an. Die Wählerinnen und Wähler haben der SPD einen klaren Regierungsauftrag erteilt. Dieser Regierungsauftrag ist eine hohe Verantwortung. Ich wünsche dem voraussichtlich künftigen Ministerpräsidenten Stephan Weil und seiner SPD an dieser Stelle viel Erfolg für die Zukunft." Weil kann sich den Koalitionspartner nun aussuchen. Auch ein Bündnis mit den Grünen wäre möglich. Sie waren die einzige Partei aus der Ampel-Koalition im Bund, die zulegen konnte. Die FDP muss laut ersten Hochrechnungen um den Wiedereinzug in den Landtag zittern. Deutlich punkten konnte auch die rechtsgerichtete AfD, die zuletzt scharf die Energie- und Russlandpolitik der Bundesregierung kritisiert hatte.