Auf einer Kundgebung der Lokführergewerkschaft GDL in Stuttgart hat sich Gewerkschaftschef Claus Weselsky am Donnerstag kämpferisch gezeigt.
Video Weselsky: "Wir treten an gegen Unrecht"

STORY: Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, ging am Donnerstag in Stuttgart voran. Während der Streik bei der Deutschen Bahn läuft, hatte die Gewerkschaft in mehreren Städten zu Kundgebungen aufgerufen. In Interviews und auch bei seiner Rede auf dem Schlossplatz in Stuttgart gab sich Weselsky kämpferisch. Die Bahn müsse endlich ein Angebot vorlegen, über das es sich lohne, zu verhandeln. Ob es nach dem aktuellen Streik weitere Streiks gebe, liege ganz allein bei der Bahn. Und: Es sei das gute Recht der GDL, für ihre Forderungen zu streiken. Auch wenn das Einige in Wirtschaft und Politik anders sehen würden. "Ich sage an der Stelle: Wir müssen uns nicht schämen. Weder euer Vorsitzender schämt sich, noch ein einziges GDL-Mitglied hat sich hier zu schämen. Wir treten an gegen Unrecht - und gegen Unrecht, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, sollte jeder ehrliche Mensch antreten. Wir müssen uns die wohlfeilen Worte und die geschliffenen Reden nicht zu eigen machen. Wir sprechen Deutsch und ich spreche mit sächsischem Dialekt und das mit Freude." Kernforderung der GDL ist eine Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden. Die Bahn bietet bislang ein Wahlmodell zur Arbeitszeitreduzierung um eine Wochenstunde ab 2026 an. Der Ausstand der Lokführer soll noch bis Montagabend dauern. Damit müssen sich Fahrgäste und auch die Wirtschaft auf weitreichende Einschränkungen im Fern-, Regional- und Güterverkehr einstellen. Ökonomen und auch Politiker fast aller Lager warnen vor immensen wirtschaftlichen Schäden.