In Somalia haben schwere Regenfälle für großflächige Überschwemmungen gesorgt. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Sonna sind inzwischen 96 Menschen ums Leben gekommen.
Video Zahl der Flutopfer in Somalia steigt auf fast 100

STORY: In Somalia sind laut der staatlichen Nachrichtenagentur Sonna mindestens 96 Menschen durch Überschwemmungen ums Leben gekommen. Seit Oktober kam es in Somalia, wie auch in anderen Ländern im Osten Afrikas zu schweren Regenfällen, die durch das Wetterphänomen El Niño und Temperaturschwankungen im Indischen Ozean verursacht wurden. Die heftigen Niederschläge haben im ganzen Land zu weitreichenden Überschwemmungen geführt. Die durch jahrelange Aufstände und Unruhen ohnehin schon bestehende humanitäre Krise wird durch die Fluten noch verschärft. Die Überschwemmungen gelten als die schlimmsten seit Jahrzehnten, nach Angaben der Vereinten Nationen inzwischen rund 700 000 Menschen auf der Flucht. Viele Menschen suchen in den Außenbezirken der Hauptstadt Mogadischu Schutz und erklären, dass sie dringend Unterstützung benötigen. Hilfsorganisationen sind besorgt über den Ausbruch von Krankheiten unter diesen Umständen. Auch Khadija Nur Ali musste ihr Zuhause verlassen, sie berichtet davon, wie sie von den Fluten im Schlaf überrascht wurde und um ihr Leben gerannt ist. Momentan findet sie nachts Schutz in einem Madrasa-Bau, einem muslimischen Lehrgebäude. Der Leiter des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes, Pascal Cuttat befürchtet, dass die Katastrophe ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat. Er warnt vor den anhaltenden Regenfällen im Hochland von Äthiopien und einem Wirbelsturm, der sich über dem Indischen Ozean zusammenbraut.