Trotz großflächigen Anbaus gehören die Zwiebelpreise auf den Philippinen zu den höchsten auf der ganzen Welt. Ende letzten Jahres hatten sich die Kosten auf umgerechnet 35 Euro pro Kilo verzehnfacht.
Video Zwiebelkrise lässt Bauern verzweifeln

STORY: Auch auf den Philippinen sind Zwiebeln essenzieller Bestandteil der lokalen Küche. Derzeit hat das Land allerdings mit einer regelrechten Zwiebelkrise zu kämpfen. Trotz großflächigen Anbaus gehören die Zwiebelpreise auf den Philippinen inzwischen zu den höchsten auf der ganzen Welt. Ende letzten Jahres hatten sich die Kosten zwischenzeitlich auf umgerechnet 35 Euro pro Kilo fast verzehnfacht. Die Regierung sah sich zu Stützkäufen im Ausland gezwungen und genehmigte Anfang des Jahres eine Notimportmenge von 21.000 Tonnen Speisezwiebeln. Dieser Schritt wiederum kam zur Unzeit, denn er erfolgte nur zwei Wochen vor Beginn der Haupterntezeit auf den Philippinen. Einheimische Bauern, wie Jon-Jon Taverna, sind gezwungen, früh zu ernten und billig zu verkaufen. "Wir sind genervt. Wir verlassen uns auf unsere Ernte. Aber wenn sie gleichzeitig importieren, sind wir erledigt, das ist ein Verlust. Wir werden nichts von dem bekommen, wofür wir hart gearbeitet haben. Egal wie gut die Ernte ist, wenn die Preise gedrückt werden, kann man kein Geld verdienen." Hinzu kommt das Problem skrupelloser Zwiebelzwischenhändler, die Landwirten Zwiebeln zum Schnäppchenpreis abkaufen und die Ware dann mehrere Monate lang lagern, um für künstliche Knappheit zu sorgen. Kritiker werfen der Regierung chronische Misswirtschaft des philippinischen Agrarsektors vor. Nur Reformen und eine Umstrukturierung des Landwirtschaftsministeriums könnten die Lage grundlegend ändern. In der Zwischenzeit haben einige Gemeinden ihre eigenen Lösungen gefunden, um die Zwiebelkrise zu entschärfen. Kunden können ihre übrig gebliebenen Zwiebeln gegen eine Vielzahl von anderen Artikeln eintauschen. Die gesammelten Zwiebeln werden dann über eine kommunale Speisekammer an Bedürftige verteilt.