Anzeige
Anzeige

"Waschbären-WG" Vom Waisen zum Instagram-Star: Charmanter Waschbär verzaubert Community

Tierärztin Mathilde Laininger füttert Waschbär Fritzi
Bei Tierärztin Mathilde Laininger hat Waschbär Fritzi ein geborgenes Zuhause gefunden
© Stefanie Loos / AFP
Auf Instagram verfolgen mehr als 10.000 Menschen das Leben von Waschbär Fritzi in der "Waschbären-WG" in Berlin-Zehlendorf. Fritzi wohnt mit den Waschbären Marvin und Paul, Hund Anouk, den beiden Katern Bruno und Miro und Tierärztin Mathilde Laininger zusammen. 

Treue Augen, ein feines schwarzes Näschen und ganz viel Charme – Waschbär Fritzi verzaubert die Menschen. Seit Mai wohnt das Weibchen zusammen mit Tierärztin Mathilde Laininger in Berlin-Zehlendorf. Kinder hatten das Wildtier gefunden und zu ihr gebracht, als es wenige Wochen alt war. Zusammen mit Waschbär Marvin und Paul, Hund Anouk und den beiden Katern Bruno und Miro fühlt sich Fritzi in ihrem neuen Zuhause pudelwohl.

10.000 Menschen verfolgen den Alltag von Waschbär Fritzi auf Instagram

Die Tierärztin teilt den tierisch-spaßigen Alltag der "Waschbären-WG" auf Instagram. Mittlerweile verfolgen mehr als 10.000 Follower die Entwicklung von Fritzi und begleiten sie beim Spielen, Futtern und Entdecken im waschbärenfesten Haushalt. Doch ist es überhaupt artgerecht, einen Waschbären bei sich zuhause zu halten?

Nein, grundsätzlich nicht. Die Tierärztin besitzt jedoch eine Ausnahmegenehmigung für die Haltung von Waschbären, welche wiederum mit strengen Auflagen verbunden ist. Wenn ein Waschbär mit der Flasche großgezogen werde, sei er gegenüber Menschen sehr vertrauensvoll, so Laininger in der "B.Z.". Waschbären können demnach zahm wie Katzen und absolut stubenrein sein. Fritzi benutze sogar das Katzenklo. Wer ein elternloses Jungtier sieht, solle zunächst mindestens 24 Stunden warten – meist sind die Muttertiere so lange auf Futtersuche.

Waschbären haben einen schlechten Ruf

Doch wild lebende Waschbären haben oft keinen guten Ruf. Zahlreiche Menschen verbinden die Tiere mit verwüsteten Müllplätzen und fürchten, dass sie sich in Dachböden einnisten. "Wenn jemand seinen Dachboden und seine Mülltonne nicht sichert, darf er die Tiere nicht dafür verantwortlich machen, dass sie das nutzen", betont die Tierärztin.

Waschbären gelten in der EU seit 2016 als invasive Art, können also der ökologischen Vielfalt schaden. Die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Tiere waren im vergangenen Jahrhundert zur Pelzzucht nach Deutschland gebracht und erstmals im Jahr 1934 am nordhessischen Edersee ausgewildert worden. Mittlerweile sollen hier mehr als 1,3 Millionen Tiere leben, der Waschbär gilt damit als eines der häufigsten wild lebenden Raubtiere und bringt aus Naturschutzsicht erhebliches Gefährdungspotenzial für die biologische Vielfalt mit sich. Experten fürchten um die Bestände gefährdeter Arten wie Moorfrosch, Ringelnatter, Gelbbauchunke oder der europäischen Sumpfschildkröte.

Doch auch Waschbären werden bedroht: Die Tiere dürfen offiziell von Jägern erschossen und aufgezogene Tiere nicht wieder ausgewildert werden. Zudem sind sie Beute für Füchse und Wölfe. Laininger kämpft für den Schutz der Tierart – dafür möchte sie den Verein Waschbären in Berlin gründen. "Es gibt keinen Beleg dafür, dass sie Sumpfschildkröten dezimieren oder den Milan reduzieren", sagt Laininger der "B.Z."

USA: Verfressener Waschbär bleibt in Snack-Automat stecken

Bis dahin haben Fritzi und ihre Freunde bei der Tierärztin ein sicheres Zuhause gefunden. Während Waschbären in menschlicher Obhut bis zu 20 Jahre alt werden können, ist ihre Lebensdauer in freier Wildbahn meist auf maximal 2,5 Jahre begrenzt.

Quellen: BZ-berlin, Instagram, NABU

stz / stz

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel