"Immer im Mai veranstalten wir die inzwischen schon legendäre Blow-Job Party. An diesem ausgefallenen Event ist nichts wie sonst im Sex-Park. Jeder Gast ist eingeladen die Blaskünste von acht Top Blow-Job Spezialistinnen, welche öffentlich um die Wette blasen, zu geniessen und zu testen und das dazu noch gratis", mit diesen Worten bewirbt ein Etablissement in der Schweiz eine Veranstaltung, die am kommenden Wochenende stattfinden soll, was inzwischen auf Widerstand – auch über die Schweiz hinaus – trifft. Frauen sollen dabei öffentlich sexuelle Handlungen an Männern vornehmen.
Mit Sätzen wie "jede der Teilnehmerinnen möchte den begehrten Titel der 'Miss Blow-Job' gewinnen" und "Zwischen den Blow-Job Contest Runden sorgen die anderen Girls mit ihren gewohnt verführerischen Shows dafür, dass nie die erotische Spannung abfällt" wird auch überregional für die Veranstaltung geworben, als sei Derartiges ganz selbstverständlich. Einige schweizerische Politiker und Politikerinnen formulieren inzwischen jedoch ihre ablehnende Haltung.
Schweizer Gemeindeammann reagiert entspannt
"Diese Meisterschaft ist eine Schande! Ein Skandal. Eine öffentliche Demütigung von Frauen", sagt Christina Bachmann-Roth, Präsidentin der Partei "Die Mitte Frauen Schweiz", im Gespräch mit dem in der Schweiz erscheinenden "Blick". Es sei "ungeheuerlich, dass solch ein Event schon seit über zehn Jahren durchgeführt" werde, ergänzt sie. "Stellen wir uns vor, diese Frauen wären unsere Töchter. Ganz schrecklich [...] Wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass Frauen in Oberentfelden so gedemütigt werden."
Mord und Prostitution im Schatten der Traumfabrik

Die Aufnahme stammt aus dem Bildband "Dark City. The Real Los Angeles Noir", der eine etwas andere Geschichte von der "Stadt der Engel" aus den 1920er bis zu den 1950er Jahren erzählt und die dunklen Seiten beleuchtet: Mord, Prostitution und Korruption. Freaks und Psychopathen, lebensmüde Hollywoodstars und korrupte Polizisten. Auf 480 Seiten führt dieses Buch den Leser in eine grausame Zeit, die noch gar nicht so lange zurück liegt.
Der Veranstalter widerspricht den Vorwürfen und zeigt sich uneinsichtig: "Kritik, dass wir sexistisch oder frauenfeindlich wären, lassen wir nicht zu – auch nicht zur Wortwahl auf unserem Plakat. Solche Wörter (Blowjob und Blas-Meisterschaft; Anm. der Redaktion) sind sogar auf einem Schulhof bei Zehnjährigen gang und gäbe", sagte er zur "Blick" und ergänzte, dass ja "praktisch jeder Mann schon mal im Netz einen Porno gesehen hat oder in einem solchen Club war – wenn auch nur als Zuschauer, der nebenbei noch etwas Essen und Trinken möchte", wodurch er seine Veranstaltung als legitim betrachte.

Die zuständige Gemeindevertretung scheint sich jedenfalls nicht grundsätzlich an dem Event zu stören. Der Gemeindeammann – eine Art Ortsvorsteher – Markus Bircher wird in "Blick" mit den Worten zitiert, dass es sich lediglich um "ganz legale Arbeit, der diese Frauen nachgehen" handele. "Da können wir wirklich keinen Einfluss nehmen. Von dem her ist das sicher vertretbar."