Die Kantonspolizei Wallis hat nach dem Gletscherabbruch in Blatten nun die Identität des Vermissten veröffentlicht. Bei der Person handelt es sich um einen 64-jährigen Einheimischen, der sich zum Zeitpunkt des Ereignisses im betroffenen Gebiet aufgehalten haben soll, wie der Schweizer Tagesanzeiger berichtete.
Die Vermisstenmeldung sei um 16:36 Uhr eingegangen. Drei Rettungsspezialisten seien daraufhin mit einem Helikopter in das betroffene Gebiet geflogen worden.
Trotz intensiver Bemühungen und dem Einsatz einer Drohne mit Wärmebildkamera konnte der Mann bis zum Abend nicht gefunden werden. Die Suche werde fortgesetzt, schreibt die Polizei.
Dorf Blatten von Geröllmassen verschüttet
Der Großteil eines Gletschers oberhalb des Schweizer Dorfes Blatten ist abgebrochen und hat zusammen mit gewaltigen Geröllmassen die evakuierte Siedlung erreicht. Nach Angaben des regionalen Führungsstabes wurden dabei wohl Teile des Dorfes verschüttet. Es handle sich um das seit Tagen erwartete "Großereignis", sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur DPA. Menschen sind nach Einschätzung der Experten nicht zu Schaden gekommen. Eine Person werde jedoch vermisst, berichtete der Sender SRF nach Angaben des regionalen Einsatzstabes.
Ein Fotograf der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete von gigantischen Schuttmassen, die sich ins Tal wälzten. Zuvor waren bereits in der Nacht auf Dienstag größere Mengen an Eis, Fels, Schnee und Wasser talwärts gestürzt.
Der öffentlich-rechtliche Sender SRF zeigte Aufnahmen von einer riesigen Staubwolke, die sich mit den Schuttmassen den Berg hinabwälzte. Durch den Abbruch werde der Fluss Lonza aufgestaut, berichtete das regionale Medienunternehmen Pomona Media. Zuvor waren bereits in der Nacht auf Dienstag größere Mengen an Eis, Fels, Schnee und Wasser talwärts gestürzt.
Die Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter drückte den Bewohnern von Blatten ihr Mitgefühl aus. "Es ist schlimm, wenn man seine Heimat verliert", schrieb sie auf der Plattform X.
Gewaltige Schuttmassen begraben das Dorf Blatten in der Schweiz
Auslöser dieser Ereignisse im südlichen Kanton Wallis ist ein relativ langsam verlaufender Bergsturz am Kleinen Nesthorn, oberhalb des nun abgestürzten Birchgletschers. Durch das Abbröckeln des Kleinen Nesthorns lagern sich rund neun Millionen Tonnen Schuttmaterial auf dem Gletscher ab und üben Druck auf die Eismassen aus, wie Keystone-SDA berichtete.
Wegen der Gefahrenlage war das Dorf Blatten in der Ferienregion Lötschental bereits vorige Woche kurzfristig ganz geräumt worden. Rund 300 Einwohner mussten ihre Häuser verlassen.
Hinweis: Die Meldung wurde mit Informationen über eine vermisste Person und weiteren Details aktualisiert und angepasst.