Im Zentrum von Indien, im Bundesstaat Madhya Pradesh, wurde wohl ein Baby mit zwei Köpfen und drei Händen geboren sein. Die dritte Hand weist mehrere fehlgebildete Finger auf und wächst zwischen den beiden Köpfen des Kindes oder der Kinder. Bisher sei noch nicht klar, ob das Baby wie eine Person oder wie siamesische Zwillinge behandelt wird. So berichtet es die Nachrichtenseite "India Times".
Das Baby, welches noch keinen Namen bekommen hat, soll sich gesundheitlich in einem sehr schlechten Zustand befinden. Es wurde deshalb auf die Intensivstation eines Krankenhauses in Indore verlegt, wo es es vom dortigen medizinischen Personal unter strenger Beobachtung steht. Der behandelnde Kinderchirurg Dr. Brijesh Lahoti sagte den Medien, dass es sich um einen seltenen Fall von Dizephalie handeln soll.
Ursachen für die Dizephalie
Ursache für die eher selten auftretende Dizephalie ist noch nicht genau geklärt. Vermutet wird, dass es sich um eine Fehlbildung handelt, die dazu führt, dass Zwillinge bei der Entwicklung im Mutterleib miteinander verwachsen. Die Ausprägung der Doppelfehlbildung hängt davon ab, wann der Teilungsprozess der Zwillings-Eizellen im Mutterleib beendet wird. Viele von Dizephalie betroffe Embryonen sterben noch vor der Geburt. Kinder, die mit den Fehlbildungen auf die Welt kommen, sind sehr selten und haben in den meisten Fällen keine hohe Lebenserwartung. Die verbundenen Körper teilen sich meistens lebenswichtige Organe, die nicht chirurgisch getrennt werden können.
Bekanntes siamesisches Zwillingspaar
In den USA wurde im Jahr 1990 das Zwillingspaar Abigail und Brittany Hensel geboren. Ihre Körper sind an der Hüfte miteinander verwachsen. Sie teilen sich überlebenswichtige Organe, wie Blase, Leber, Darm und auch die Fortpflanzungsorgane. Ihr kompletter Kreislauf ist miteinander verbunden. Zusammen haben sie drei Nieren und insgesamt vier Lungenflügel. Ein dritter und unterentwickelter Arm wurde ihnen im Alter von vier Jahren amputiert. Die Zwillinge führen seit der Geburt ein normales Leben ohne Einschränkungen. Nach ihrem Abschluss auf der Universität arbeiten sie als Mathematik-Lehrerinnen.
Quellen: Watson / Indian Times