Die Behörden in Island haben am Mittwoch erneut bis zu 800 Menschen vor einem drohenden Ausbruch des Gletschervulkans im Süden der Insel in Sicherheit gebracht. Seit dem frühen Morgen gebe es eine Eruption unter dem Gletscher Eyjafjallajökull, zudem hätten mehrere Erdbeben die Gegend erschüttert, teilte ein Polizeisprecher mit. Vorsorglich seien alle Straßen gesperrt worden. Hubschrauber überwachten das Gebiet.
Nach Angaben des Geophysikers Gunnar Gunnarsson vom isländischen Wetterdienst dauerten die Eruptionen am südwestlichen Teil des Gletschers Stunden nach ihrem Beginn weiter an, waren danach jedoch relativ schwach. Aus dem obersten Krater steige Rauch auf. Der Sender RUV berichtete, die Anwohner würden vorläufig in Auffangzentren des Roten Kreuzes untergebracht.
Am 21. März war zum ersten Mal seit 1823 ein Vulkan im Gebiet des Eyjafjallajökull ausgebrochen. Damals mussten mehr als 600 Anwohner kurzzeitig ihrer Häuser verlassen. Laut dem Zivilschutzberater Magnus Tumi Gudmundsson endete der Ausbruch endgültig am Dienstag. Die jetzigen Eruptionen seien weiter westlich und nach seinem Dafürhalten wenig besorgniserregend, sagte der Professor für Geophysik. In Island sind Vulkanausbrüche nicht ungewöhnlich.