Experte Bauarbeiten Hauptursache für Pipeline-Unfälle

Bauarbeiten sind nach Angaben eines Experten die Hauptursache von Pipeline-Unfällen. Etwa 60 Prozent solcher Ereignisse seien darauf zurückzuführen, sagte Lars Bangert vom Münchner Pipelinebauer ILF am Freitag in München.

"Technisch sind die aus Spezialstahl gefertigten Pipelines heutzutage sehr, sehr sicher." Der Bau werde von TÜV und Sachverständigen intensiv überwacht. Die große Gefahr allerdings seien Einwirkungen von außen wie zum Beispiel Bauarbeiten oder Erdbeben. Ein schwerer Bagger könne beispielsweise immer ein Leck verursachen.

Die ILF ist nach eigenen Angaben das europaweit führende Ingenieurbüro für die Planung und Realisierung von Pipelineprojekten. "100-prozentige Sicherheit vor Unfällen gibt es nicht", sagte Bungert. Größere Unglücke wie jetzt in Belgien gebe es in Mitteleuropa statistisch aber höchsten alle fünf Jahre. Das Sicherheitsniveau sei in Europa auf einem einheitlichen, hohen Niveau.

Bei Bauarbeiten an der Pipeline selbst passiere selten etwas, sagte Bangert. "Die Betreiber machen da eine sehr intensive Eigenüberwachung." Die Hauptsorge sei daher, dass Dritte im Bereich der Pipeline arbeiten würden, ohne dies vorher anzumelden. Um das zu vermeiden, seien die Pipelines in den Katastern verzeichnet. Zudem würden sie beispielsweise in der Nähe von Autobahnen tiefer oder gleich in sicherer Entfernung verlegt.

Die ILF ist seit mehr als 30 Jahren in der Pipeline-Planung aktiv und baut auch Wasserleitungen und Tunnel. Das Unternehmen machte zuletzt mit 700 Mitarbeitern gut 60 Millionen Euro Umsatz.

DPA

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