Der Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden, Jakob Falkner, hat jede Verantwortung für das schwere Unglück vom Montag abgelehnt. Falkner sagt im ARD-Morgenmagazin: "Wir tragen in diesem Fall keine Verantwortung." Es müsse klargestellt werden, dass es sich nicht um ein Seilbahn-, sondern um ein Hubschrauberunglück handele, bei dem eine Seilbahn schwer getroffen wurde.
Ein generelles Sicherheitsproblem der Söldener Seilbahn könne er ausschließen. Zu Berichten, dass der Flug des Hubschraubers über eine laufende Seilbahn möglicherweise nicht erlaubt war, sagt Falkner: "Wir wissen, dass dieser Flug rechtlich gerecht war." Dies sei im Alpenraum üblich. Gleichwohl werde die Seilbahn alles Notwendige tun, was zusätzlich Sicherheit bringe. Der Hubschrauber sei für Bauarbeiten eingesetzt gewesen, die mit der separaten Verlegung eines Telekommunikationsseils zusätzliche Sicherheit bringen sollten.
Ermittlungen am Hubschrauber
Die Behörden stehen nach dem Seilbahnunglück vor schwierigen Ermittlungen. Dabei muss geklärt werden, ob technisches Versagen oder Fahrlässigkeit im Spiel war. Der Transporthubschrauber verlor auf dem Weg zu einer Bergstation einen 750 Kilogramm schweren Betonkübel, der eine Gondel traf und in die Tiefe riss. Zwei weitere Gondeln gerieten so stark ins Schwanken, dass Insassen durch die Fenster herausgeschleudert wurden.
Bei den Toten handelt es sich nach Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA um vier Mädchen, zwei Jungen, zwei Männer und eine Frau, alle aus dem Schwarzwald. Die Gruppe war demnach zum Sommertraining ihres Skiclubs in das Gletscherskigebiet bei Sölden gekommen. Sieben Menschen wurden verletzt in Krankenhäuser geflogen, zwei von ihnen befanden sich in kritischem Zustand. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren in sechs Gondeln insgesamt 35 Menschen.