Mindestens ein Toter und 25 Verletze sind nach dem Zusammenstoß eines ICE mit einem Sattelschlepper an einem Bahnübergang im Hamburger Süden zu beklagen (der stern berichtete). Es ist der schwerste, aber nicht der erste Unfall dieser Art an der Stelle.
ICE erfasste an Bahnübergang schon einmal ein Auto
Bereits im Dezember 2022 krachte ein ICE an dem Übergang in ein Auto. Der Fahrer konnte sich in letzter Sekunden retten. "Nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei ist der Pkw auf dem Bahnübergang bei der Querung mit einem Vorderreifen in den Gleisbereich geraten. Der Pkw konnte daraufhin nicht mehr vom Übergang gefahren werden", erklärte ein Sprecher der Bundespolizei seinerzeit. Der Zug fuhr mit etwa 100 Kilometern pro Stunde in das Hindernis und wurde beschädigt. Das Auto war anschließend nur noch Schrott.
Die Straße Reller im Stadtteil Rönneburg macht an dem Bahnübergang eine 180-Grand-Kurve, ihr Scheitelpunkt befindet sich im Bereich des Gleiskörpers. Und die Querung der Bahntrasse verlangt fahrerisches Können, insbesondere von Fahrern von Sattelschleppern. Die schmale Straße ist der einzige Zuweg zu einem Werksgelände der Bahntechnik-Firma Vossloh. Der am Dienstag betroffene Lkw hatte nach ersten Informationen Bahnschienen geladen.
Der Bahnübergang ist nur mit Halbschranken gesichert, sie erlauben das Verlassen des Gefahrenbereichs auch bei geschlossenen Schranken. Eine technische oder menschliche Überwachung solcher Bahnübergänge ist daher in der Regel nicht vorgesehen. Züge dürfen den Bereich mit bis zu 140 Kilometern pro Stunde befahren.
Zur Unfallursache für den verheerenden Crash vom Dienstag laufen die Ermittlungen der Bundespolizei.