Temperaturen bis zu 48 Grad Indien und Pakistan kämpfen mit schwerer Hitzewelle – Engpässe bei Strom und Wasser

Wetterextreme: Indien leidet unter heftiger Hitzewelle – Temperaturen seit Tagen über 40 Grad
Sehen Sie im Video: Indien kämpft gegen heftige Hitzewelle – Meteorologen sehen Klimawandel als Grund.




STORY: Der Kampf gegen die Hitze hat begonnen. Seit Tagen sehen sich die Einwohner Indiens mit für die Jahreszeit ungewöhnlich stark steigenden Temperaturen konfrontiert. Die örtlichen Meteorologen zeigen sich besorgt: „Wir schauen auf extreme Wetterbedingungen. Eine Hitze-Warnung wurde für 11 Bezirke herausgegeben: alle Bezirke im Norden von Odisha, mit Ausnahme von Dhenkanal. Und im Süden von Odisha gibt es eine Hitze-Warnung für drei Bezirke." Die Bevölkerung greift zu unterschiedlichen Methoden, um mit den hohen Temperaturen zurecht zu kommen. Und als Grund für die Hitzewelle wird auch der menschenverursachte Klimawandel gesehen: „Wir bekommen von der Natur ein Gegengeschenk in Form von Wärme. Wir Menschen haben unsere Umwelt verschlechtert. Aufgrund des starken Einsatzes von Klimaanlagen und Autos steigt auch die Hitze. Wir werden sehen, wie schnell sich das Klima verändern wird. Aber das ist der Grund, glaube ich, dass es so heiß ist.“ Laut Wissenschaftlern sind mehr als eine Milliarde Menschen von hitzebedingten Gesundheitsschäden bedroht. In der Hauptstadt Neu-Delhi sind die Temperaturen bereits mehrere Tage lang über 40 Grad Celsius gestiegen. Es wird erwartet, dass in Indien sogar schon 50 Grad erreicht werden könnten. Und die Sommerhitze steht erst noch an, bevor dann im Juni hoffentlich der kühlende Monsunregen eintreffen wird.
Schon seit März sind die Temperaturen in Indien und Pakistan auf unerträgliche Werte gestiegen. Am Mittwoch wurden in Pakistan 48 Grad Celsius gemessen. Eine bedrohliche Situation für Bevölkerung und Landwirtschaft.

Die Menschen in Indien und Pakistan leiden unter einer frühen und heftigen Hitzewelle. Die Temperaturen in weiten Teilen der Region sind auf deutlich über 40 Grad geklettert. Die Wetterdienste der beiden Nachbarländer sprechen Hitzewarnungen aus. Die Bürger versuchen, sich mit vielen Mitteln Kühlung zu verschaffen. Indien hat bereits den heißesten März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 122 Jahren erlebt.

Indien und Pakistan leiden unter früher Hitzewelle

In Neu Delhi trinken schwitzende Menschen immer wieder Wasser, teils mit erfrischender Zitrone oder Mango, das sie an kleinen Ständen überall in der Stadt kaufen. Oder sie löschen ihren Durst mit Wasser aus Tontöpfen, die Leute für Passanten in den Straßen aufstellen. Einige kaufen vermehrt Wassermelonen und andere Früchte. Viele versuchen, sich unter Schatten spendenden Tüchern und Schirmen zu schützen und tragen helle, dünne Kleidung. 

Solche Hitze ist zwar grundsätzlich nichts Ungewöhnliches in Südasien. Aber derzeit bricht sie viel früher als sonst über die Region herein, wo derart hohe Temperaturen sonst oft erst im Mai und Juni erreicht werden. Die frühe Hitzewelle sei ein Warnsignal für das, was nun im Mai und Juni noch kommen werde, sagte Direktor Dileep Mavalankar vom Indian Institute of Public Health Gandhinagar. Die kühlenden Winde vom Arabischen Meer kämen derzeit nicht, erklärte der Meteorologe Sardar Sarfraz in der pakistanischen Millionenstadt Karachi.

Nach einer Analyse von Mariam Zachariah und Friederike Otto vom Imperial College London tritt extreme Hitze in Indien als Folge des Klimawandels häufiger auf als früher. "Vor dem Anstieg der globalen Temperaturen hätten wir die Hitze, die Indien in diesem Monat erlebt hat, etwa einmal in 50 Jahren erlebt", sagte Mariam Zachariah. "Jetzt kommt so ein Ereignis viel häufiger vor – etwa alle vier Jahre. Und solange der Ausstoß von Treibhausgasen nicht gestoppt wird, wird ein solches Ereignis noch häufiger auftreten."

Auswirkungen auf die Landwirtschaft könnten verheerend sein

Die Hitze hat unter anderem Auswirkungen auf die Landwirtschaft. In den indischen Bundesstaaten Punjab, Haryana und Uttar Pradesh gab es unter anderem wegen der frühen Hitzewelle 10 bis 35 Prozent weniger Weizenertrag, wie die örtliche Zeitung "The Economic Times" berichtete.

In Delhi kommt es besonders am Abend zu Staus und zu Menschentrauben an den Metrostationen. Denn diejenigen, die es sich leisten können, verbringen die heißesten Stunden am Tag möglichst drinnen. Draußen sind die Leute lieber nur am frühen Morgen oder am Abend. Einige versuchen auch, in den Bergen ein kühleres Plätzchen zu finden. 

Kürzlich gab es angesichts der Hitze auch Brände, etwa auf einer Mülldeponie in Delhi und in Wäldern in Pakistan. Und der meteorologische Dienst in der pakistanischen Region Chitral in der Nähe der afghanischen Grenze warnte angesichts des schnell schmelzenden Schnees beim Hindukusch vor einer Gletscherwasser-Ausbruchsgefahr. Er forderte die Menschen auf, wachsam zu sein.

DPA
pgo

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