Ein Bundeswehrsoldat hat bei einem Unfall in der Werratal-Kaserne im thüringischen Bad Salzungen mit seinem Privatauto 13 Kameraden verletzt. Der 26-Jährige sei mit dem Wagen um 6.35 Uhr in eine Gruppe von 30 Grundwehrdienstleistenden gefahren, die dort vor der Waffenkammer angetreten waren, sagte ein Bundeswehrsprecher am Montag. "Wir gehen davon aus, dass es ein Unfall war ohne Absicht", sagte Oberstleutnant Philipp Leyde vom Panzerbataillon 393. Sieben Soldaten wurden nach Angaben vom Vormittag schwer verletzt, aber keiner lebensgefährlich.
Der Fahrer stehe unter Schock und habe deshalb noch nicht vernommen werden können. Er habe nicht unter Drogen oder Alkohol gestanden. Mit einer Vernehmung noch am Unfalltag werde nicht mehr gerechnet. Woher er stammt, wollte die Bundeswehr nicht sagen.
Im Kasernenbereich gilt Tempo 30
Auch zur Geschwindigkeit bei dem Unfall machte Leyde noch keine Angaben. In der Kaserne sei die Geschwindigkeit für Autos auf Tempo 30 beschränkt. Die Details zum Unfallhergang würden nun gemeinsam mit Polizei und Staatsanwaltschaft ermittelt. Nach dem Unfall wurde ein großer zweitüriger Sportwagen abtransportiert, der am linken vorderen Kotflügel deutlich beschädigt war.
Die Gruppe junger Soldaten habe am Rand eines längeren geraden Straßenstücks auf dem Kasernengelände bei der Waffenkammer gestanden. Die Soldaten hätten nach der Waffenausgabe zu einer Übung aufbrechen sollen. Zum Zeitpunkt des Unfalls sei es dunkel und regnerisch gewesen. Die Straßen im Kasernengelände sind beleuchtet.
Schon vor Eintreffen der Rettungskräfte hätten Soldaten mit der Erstversorgung der Verletzten begonnen. Nach Polizeiangaben waren sechs Notärzte, 25 Ärzte und Sanitäter sowie drei Rettungshubschrauber und acht Krankenwagen im Einsatz.
In der Werratal-Kaserne sind nach Angaben von Leyde etwa 2000 Soldaten stationiert. Nach Angaben der vorgesetzten Einheit in Leipzig gehören dazu ein Panzergrenadierbataillon und ein Panzerbataillon. Zeitsoldaten aus Bad Salzungen sind regelmäßig an Auslandseinsätzen der Bundeswehr beteiligt. Ende Juni starben drei von ihnen in Afghanistan, als ihr gepanzertes Fahrzeug bei einem Ausweichmanöver während eines Feuergefechts in einen Wassergraben stürzte.