Im westkanadischen Vancouver ist während eines Straßenfests am Samstagabend kurz nach 20 Uhr (Ortszeit) ein Auto in eine Menschenmenge gerast und hat dabei mehrere Menschen getötet. Wie die Polizeibehörde der Küstenstadt im Onlinedienst X mitteilte, wurden dabei im Stadtviertel Sunset on Fraser "mehrere Menschen getötet und viele weitere verletzt".
Die Polizei geht zunächst nicht von einem terroristischen Motiv aus. Man sei zum aktuellen Zeitpunkt zuversichtlich, dass es sich nicht um einen Terrorakt handele, schrieb die Polizei Vancouver auf der Plattform X.
Tote bei Straßenfest in Kanada – Hintergründe noch unklar
Ein Radiosender berichtete unter Berufung auf einen Augenzeugen, plötzlich seien Schreie zu hören gewesen, als ein Geländewagen durch die Menge gefahren sei und mehr als ein Dutzend Menschen angefahren habe. Der Fahrer soll versucht haben, zu Fuß zu fliehen. Er sei aber von mehreren Personen am Tatort festgehalten worden.

Der Verdächtige ist ein 30-jähriger Mann aus Vancouver. Er sei der Polizei bekannt gewesen, sagte ein Polizeivertreter bei einer Pressekonferenz. Es gebe nur einen Verdächtigen. Er sei vor Ort festgehalten und in Gewahrsam genommen worden.
Der Vorfall ereignete sich kurz vor der Parlamentswahl am Montag in Kanada, bei der die regierenden Liberalen von Regierungschef Carney den Umfragen zufolge die Favoriten sind. Der Urnengang findet vor dem Hintergrund des von US-Präsident Donald Trump losgetretenen Zollkonflikts mit dem Nachbarland statt – sowie seiner wiederholten Drohung, Kanada zum 51. US-Bundesstaat machen zu wollen.

Vancouvers Bürgermeister "geschockt und zutiefst traurig"
Nach Angaben des Bürgermeisters von Vancouver, Ken Sim, ereignete sich der Vorfall während der Feierlichkeiten zum Lapu-Lapu-Tag, den die philippinische Gemeinschaft in der Stadt begeht. Die Feierlichkeiten ehren einen philippinischen Nationalhelden, der im 16. Jahrhundert den Kampf gegen die spanische Kolonialmacht anführte. Seit 2023 ist der 27. April in der kanadischen Provinz British Columbia offiziell der Lapu-Lapu-Tag. Augenzeugen berichteten zuvor von einem fröhlichen Straßenfest mit Tausenden Besuchern.
Der Bürgermeister von Vancouver, Ken Sim, schrieb auf X, er sei schockiert und traurig über den Vorfall. "Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen und bei der philippinischen Gemeinschaft in Vancouver in dieser unglaublich schwierigen Zeit."
Lokalpolitiker sagten dem Fernsehsender CityNews Vancouver, einen ähnlichen Vorfall habe es in der Stadt noch nie gegeben. In der Stadt an der Westküste Kanadas leben rund 700.000 Menschen.
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