Ursache des Zugunglücks war offenbar ein technisches Problem: Die Lokomotive habe sich nicht mehr kontrollieren lassen, sagte der Chef der Bahnbehörde, Medard Ilunga. Der Lokführer habe daher nicht mehr bremsen können. Sieben Wagen seien umgekippt. Der Lokführer habe jedoch nach dem Unglück die Lokomotive abtrennen können und sei losgefahren, um Hilfe zu holen, erklärte Ilunga.
Bereits 70 Tote seien geborgen worden, zahlreiche Opfer seien aber noch unter den Wagen eingeklemmt, berichtete ein von den Vereinten Nationen betriebener Radiosender unter Berufung auf Augenzeugen. Unmittelbar nach dem Unglück seien die ersten Verletzten zu Fuß zu einem rund zehn Kilometer weit entfernten Krankenhaus geschleppt worden. Die in der Demokratischen Republik Kongo stationierten UN-Truppen entsandten Hubschrauber mit medizinischem Personal, um die Behörden und Streitkräfte bei den Rettungsbemühungen zu unterstützen.
Regierungssprecher Toussaint Tshilombo Send kündigte eine Untersuchung zur Unglücksursache an. Die Straßen und Eisenbahnverbindungen im Kongo - einem Land von der Fläche Westeuropas - sind in notorisch schlechtem Zustand. Die Eisenbahnlinien stammen fast ausschließlich aus der Zeit der belgischen Kolonialherrschaft. Das heißt, die Anlagen wurden vor über 100 Jahren gebaut.
AP