Lawinenunglück in Afghanistan Rettungskräfte suchen nach Überlebenden

Afghanische Rettungskräfte haben am Mittwoch den dritten Tag in Folge nach Überlebenden der Lawinenunglücke am Salang-Pass gesucht. Es wurde befürchtet, dass noch Dutzende Menschen vom Schnee verschüttet sind.

Der für die Sicherheit der Pass-Straße verantwortliche General Mohammad Radschab sagte, rund 100 Menschen seien durch die Lawinenabgänge ums Leben gekommen, mindestens ebenso viele seien verletzt. "Die Rettungsaktion ist noch in vollem Gang", sagte Radschab der Nachrichtenagentur Reuters. Er gehe davon aus, dass die Zahl der Todesopfer noch steige, da noch immer erfrorene Menschen aus dem Schnee gegraben würden. Viele Fahrzeuge seien von den Lawinen erfasst und begraben worden.

Reuters-Reporter am Salang-Pass sahen, wie Passagiere eines Busses um Hilfe riefen, der von den Schneemassen in eine Schlucht geschoben worden war. Dort lagen mindestens zwei Busse und mehrere kleinere Autos.

Verteidigungsminister Abdul Rahim Wardak sagte, rund 3000 Menschen seien in Fahrzeugen an dem 3400 Meter hohen Pass eingeschlossen gewesen. Mehr als 2500 wurden seinen Worten zufolge gerettet. Etwa 1000 Soldaten halfen, einen Weg an den eingeschneiten Autos vorbei freizuschaufeln.

Bei den Lawinenabgängen waren auch die Eingänge des 2,6 Kilometer langen Tunnels der Pass-Straße zugeschüttet worden. Im Innern erstickten mehrere Menschen an Autoabgasen. Der Salang-Tunnel und die Pass-Straße sind die Hauptverbindung zwischen Kabul und dem Norden des Landes.

Reuters
Hamed Sayedi, Reuters

PRODUKTE & TIPPS