Es sind so viele in einem Jahr wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen. 30 Teenager sind 2021 in London getötet worden. Einer mehr als im bisherigen negativen Rekordjahr 2008. Es ist ein trauriger Rekord. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, wurde im Westlondoner Bezirk Hillingdon ein 16-Jähriger erstochen. Am Vorabend war in Südlondon ein 15-Jähriger getötet worden. Er wurde erstochen, ebenso wie die meisten anderen Opfer. Alle waren Jungen, die jüngsten 14 Jahre alt.
Der zuständige Polizeichef Alex Murray zeigte sich schwer besorgt. "Jedes Tötungsdelikt ist eine Tragödie, die Familien mit gebrochenen Herzen und verzweifelte Gemeinschaften zurücklässt", sagte Murray am Freitag. Er betonte, die Metropolitan Police investiere hohe Ressourcen in den Kampf gegen Messergewalt. Die konservative Regierung wirft Londons Bürgermeister Sadiq Khan von der Labour-Partei vor, nicht strikt genug gegen Jugendkriminalität vorzugehen.
Soziale Medien Schuld an Gewalt in London?
Für den Anstieg der Gewalt unter Jugendlichen machen Experten vor allem soziale Medien verantwortlich. Meinungsverschiedenheiten würden verschärft, wenn sie online ausgetragen werden. Zudem trage die Menge an gewalttätigen Inhalten dazu bei, Aggressionen zu normalisieren.
Der lange Abschied - Großbritannien in Bildern

Auch die Pandemie mit langen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen habe Gewalt gefördert: Weil vor allem Mitglieder von Jugendgangs sich online aufgehetzt hätten, seien Streitigkeiten eskaliert, als sich die Teenager nach langer Zeit wieder über den Weg liefen.