Der Megalodon gehörte zu den größten Meeresräubern, die je auf der Erde lebten. Bis zu 20 Meter lang wurde der große Verwandte des Weißen Hais und erreichte ein Gewicht von mehr als 60 Tonnen. Er konnte bis zu acht Meter lange Beutetiere vollständig verschlingen, was beispielsweise der Größe des derzeitig erfolgreichsten Meeresräubers, dem Schwertwal, entspricht.
Irgendwann jedoch, vor wahrscheinlich 18 Millionen Jahren, starb der Megalodon aus. Zahlreiche Theorien kreisen um die Gründe dafür. So wurde beispielsweise das gleichzeitige Aussterben einiger Zwergwalarten, seiner Hauptnahrungsquelle, als Auslöser für seinen Niedergang vermutet.
Megalodons starben vor circa 18 Millionen Jahren aus
Durch eine Analyse versteinerter Megalodon-Zähne haben Wissenschaftler nun jedoch herausgefunden, dass der ausgestorbene Hai teilweise warmblütig war und eine Körpertemperatur hatte, die um circa sieben Grad Celsius höher war als die damals geschätzten Meerwassertemperaturen. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) publiziert wurde.
Tauchen mit Haien und eine Radtour durch die Dünen: Das ist Südafrika für Outdoorfans

Die Forscher beobachteten, wie eng die in den versteinerten Zähnen des Hais gefundenen Kohlenstoff-13- und Sauerstoff-18-Isotope miteinander verbunden waren, fasst CNN die Forschungsergebnisse zusammen. Diese Daten würden Aufschluss darüber geben, wie warm der Körper war.
Aus jenem Befund leiteten die Forschenden ab, dass die durchschnittliche Körpertemperatur des Megalodons etwa 27 Grad Celsius betrug. Megalodons waren also – zumindest partiell – endotherm. Das bedeutet, sie hatten die Fähigkeit, die Temperatur in bestimmten Körperteilen zu regulieren. Laut dem Leiter der Studie, Kenshu Shimada von der DePaul University in Chicago, könnte diese Warmblütereigenschaft zunächst einmal einer der Hauptgründe für die enorme Größe der Raubtiere gewesen sein.
Dies bringt es jedoch mit sich, dass sie ständig sehr viel Energie aufwenden müssen, um ihre Körpertemperatur zu regulieren, was letztlich ihr Aussterben befördert haben könnte, denn der Zeitpunkt des Aussterbens der Megalodons fällt mit der Abkühlung der Erdtemperatur zusammen, wie CNN aus der Studie zitiert.

"Möglicherweise kam es aufgrund der klimatischen Abkühlung zu einer Verschiebung des Meeresökosystems“, was wiederum zu einem Absinken des Meeresspiegels führte, wodurch sich die Lebensräume einzelner Tiere, von denen sich der Megalodon ernährte, veränderten und zu seinem Aussterben führten.
Die Forschungsergebnisse bestätigen demnach zum einen frühere Annahmen, wonach sich das Nahrungsangebot des Megalodons verknappte und liefern zum anderen durch den Nachweis seines enorm hohen Energiebedarfs in einer Zeit sinkender Temperaturen auch eine Begründung für die Verknappung, die das Ende des Riesenhais eingeläutet haben könnte.
Quellen: PNAS, CNN, "New Scientist"