Über schlechtes Mensa-Essen wird viel gelästert – aber so ungenießbar wie jüngst an der University of Canterbury in Neuseeland sind die Mahlzeiten für Studierende zum Glück nur äußerst selten. Dort sorgte ein offenbar verdorbenes Gericht für geradezu dramatische Zustände.
Die Universität bestätigte gegenüber Medien, dass sich mehr als 200 Studierende aus zwei Wohnheimen eine Lebensmittelvergiftung eingefangen hätten. Übelkeit und Durchfall waren die Folge. Sind davon so viele Personen auf engem Raum betroffen, bedeutet das Chaos: An den Toiletten hätten sich in der Nacht lange Schlangen gebildet. Nicht alle schafften es rechtzeitig ins Bad. Studierende erzählten dem neuseeländischen Nachrichtenportal "The Press", wie sich einige Erkrankte von Balkonen übergeben hätten. Einige Studierende wurden während Klausuren von ihren Symptomen geplagt und rannten panisch aus dem Prüfungsraum. Andere konnten an den Prüfungen gar nicht erst teilnehmen.
Acht Lebensmittel, die besonders oft zu Vergiftungen führen
Muscheln wie Austern und Miesmuscheln filtern das Wasser, in dem sie leben, und fangen Schwebestoffe ein. Eine Auster schafft auf diese Weise bis zu 25 Liter in der Stunde. Die Delikatesse ist dadurch wie andere Muscheln auch anfällig für Keime; sie können Viren (Norovirus) und Bakterien wie Vibrionen enthalten. Um eine Ansteckung zu verhindern, sollten Muscheln immer nur durchgegart gegessen werden. Die Regel, dass Muscheln nur in Monaten mit "r" gegessen werden sollten, gilt allenfalls für kühlere Regionen wie die Nordsee, im ständig warmen Mittelmeer gilt sie nicht. Dort können Muscheln ganzjährig toxisch sein
Neuseeland: Hähnchen-Gericht sorgt für Übelkeit und Durchfall
Einige der betroffenen Studierenden wurden vom Gesundheitsamt untersucht. Die Universität arbeite eng mit den Behörden zusammen, sagte Paul O’Flaherty, Direktor für Menschen, Kultur und Campus-Leben an der Uni. Auch mit dem Caterer befinde man sich im Austausch.
Offenbar war ein Hähnchen-Souvlaki Auslöser der Krankheitswelle. "Wir gehen davon aus, dass die Ursache in geschreddertem Hühnerfleisch liegt, das als Teil einer Mahlzeit serviert wurde", erklärte Vincent Arbuckle von der neuseeländischen Lebensmittelsicherheit dem "New Zealand Herald". Aufgrund der Dauer zwischen dem Verzehr und dem Auftreten der Symptome (etwa elf Stunden) lasse sich darauf schließen, dass das Kühlen, Aufwärmen und Warmhalten des Fleisches nicht ordnungsgemäß abgelaufen sei. Das Fleisch sei wohl zuerst nicht gut gekühlt und dann beim erneuten Aufwärmen nicht stark genug erhitzt worden.
Quellen: "Stuff" / "New Zealand Herald" / "The Press"