Stephen Gougeon (38) aus dem kanadischen Toronto flog zusammen mit seiner Frau April und den beiden Söhnen Wesley und Oliver im Dezember 2023 in die Dominikanische Republik. In ihrem Luxushotel erlitt die Familie kurz nach der Ankunft eine schwere Lebensmittelvergiftung. Die Mutter und ihr achtjähriger Sohn Oliver starben. Jetzt verklagt der Vater die Hotelkette.
Eigentlich sollte es ein einwöchiger Traumurlaub werden. Der Anwalt und seine Frau checkten gemeinsam mit ihren beiden Söhnen am 28. Dezember abends im All-Inclusive-Resort Viva Dominicus Beach by Wyndham ein. Gegen 21 Uhr aß die Familie dort vom Buffet. Am nächsten Morgen gegen 6 Uhr litten alle vier unter Atemnot, Übelkeit und Erbrechen.
Wie aus der Anklageschrift hervorgeht, rief der 38-Jährige die an das Resort angeschlossene Klinik an, da die Familie zu schwach war, um einen Arzt aufzusuchen. Doch man teilte ihm am Telefon mit, dass aufgrund der Richtlinien das Personal die Klinik nicht verlassen dürfe und somit niemand ins Hotelzimmer kommen könne. Er und seine Familie müssten daher selbst zur Klinik gehen.
Mutter und Sohn sterben an Lebensmittelvergiftung
Nach einem weiteren Telefonat gegen 14.30 Uhr soll das medizinische Personal die Familie schließlich mit Rollstühlen abgeholt und in die Klinik gebracht haben. Die Familie sei intravenös und mit Antibiotika behandelt worden, ehe ein Krankenwagen gerufen wurde, um sie in ein örtliches Krankenhaus zu bringen, wie es in der Anklage heißt.
Während sich Gougeon und Sohn Wesley langsam erholten, verschlechterte sich der Zustand seiner Frau und seines zweiten Sohnes Oliver dramatisch. Beide verloren das Bewusstsein und mussten künstlich beatmet werden. Sie verstarben am 29. Dezember – nur 24 Stunden nach ihrer Ankunft. Vater und Sohn konnten die Klinik zwei Tage später wieder verlassen.
"Der Heimflug ohne April und Oliver an unserer Seite (…) ist unbeschreiblich. Wir haben diese Reise geplant, damit unsere Familie sich etwas ausruhen und entspannen kann. Der Gedanke, dass so etwas passieren könnte, war das Letzte, woran wir dachten", wird der Vater in einem Statement seiner Anwältin zitiert.
Die Familie verklagt jetzt die Hotelkette und die Klinik auf umgerechnet 6,7 Millionen Euro Schadenersatz. Sie wirft ihnen Fahrlässigkeit beim Umgang und der Zubereitung der Speisen am Buffet sowie mangelhafte Schulung des Personals in Sachen Lebensmittelsicherheit vor. Außerdem hätten sie anfängliche Beschwerden oder Anzeichen von Not abgetan oder heruntergespielt, und es versäumt, rechtzeitig auf den Hilferuf der Familie zu reagieren.

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Quellen: Law & Crime, newswire.ca, people.com