Mit Schokolade ist das so eine Sache: Kaum ist sie geöffnet, ist sie, ehe man sichs versieht, auch schon wieder weggefuttert. Ein Video, das derzeit in den sozialen Netzwerken kursiert, scheint eine Lösung parat zu haben: Unter der Überschrift "Wie man unendlich viel Schokolade bekommt" wird gezeigt, wie sich eine Schokoladentafel wie von Geisterhand vermehrt. Die Macher behaupten, eine Methode gefunden zu haben, mit der sich ein Stück aus einer Tafel heraustrennen lässt, ohne dass diese in der Größe schrumpft. Klingt zunächst verlockend.
Dafür verwenden die Videoproduzenten eine Schokoladentafel mit 16 Stücken, die sie im oberen Drittel diagonal teilen. Der untere Bereich wird mit drei weiteren Schnitten zerteilt. Ein Stück Schokolade wird zur Seite gelegt und die Tafel neu zusammengesetzt. Auf diese Weise entsteht eine neue Tafel, die ebenfalls 16 Teile besitzt – doch das abgetrennte einzelne Stück bleibt übrig. Auch der Vergleich mit einer originalen Schokoladentafel zeigt: Beide Produkte scheinen identisch. Wie kann das sein?
Ein Selbstversuch mit einer Schokoladentafel, die aus 24 Stücken besteht, zeigt: Das Video basiert auf einem Trick, nämlich einer optischen Täuschung. Liegen die Schokoladentafeln nebeneinander, sind sie tatsächlich kaum zu unterscheiden: Sie ähneln sich in Länge und Breite, beide Tafeln bestehen aus 24 Stückchen. Auf den ersten Blick sieht es daher so aus, als seien sie identisch. Dieser Effekt wird durch den diagonalen Schnitt in der Mitte und auch den flachen Kamerawinkel verstärkt.
Die zerteilte Schokoladentafel schrumpft um wenige Millimeter
Bei näherem Betrachten fällt jedoch auf: Die Stücke, die diagonal durchtrennt wurden, sind gestaucht und kürzer als die übrigen Teile. Die zerschnittene Tafel schrumpft in ihrer Gesamtlänge, wenn auch nur um wenige Millimeter. Dieser Unterschied ist für das bloße Auge nicht zu erkennen, er zeigt sich jedoch, wenn beide Tafeln aufeinander gelegt werden.
Das Video von der unendlichen Schokolade entpuppt sich bei näherem Betrachten als ein gut gemachter Trick. Es wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein.