Fitness-Expertin So fangen Sie gesund wieder mit dem Sport an

Wer fitter werden möchte, sollte nicht direkt von 0 auf 100 gehen, sagt Fitness-Expertin Caro Müller-Korn
Wer fitter werden möchte, sollte nicht direkt von 0 auf 100 gehen, sagt Fitness-Expertin Caro Müller-Korn
© cottonbro studio/Pexels
Caro Müller-Korn hilft als Fitnesstrainerin Menschen, wieder gesünder und fitter zu werden
Im stressigen Alltag bleibt bei vielen Deutschen der Sport auf der Strecke. Trainerin und Therapeutin Caro Müller-Korn erklärt, welche Folgen fehlende Bewegung bei Erwachsenen hat.

Lesen Sie hier das Transkript:

Ich bin Caro Müller-Korn und ich bin Coach bei CrossFit Sankt Pauli in Bahrenfeld in Hamburg. Und ich unterrichte Menschen oder begleite sie auf ihrem Weg, gesünder und fitter zu werden. 

Also Sport als Gewohnheit zu integrieren ist super schwierig, weil wir haben einen tollen Alltag, wir haben Familie, wir haben Kinder, wir haben 40 Stunden Job oder mehr. Und wenn man das nicht bewusst macht, dann fällt es den Leuten schwierig, sich dann Terminkalender zu setzen. Also und dann hat man nie damit angefangen bzw hat gedacht okay, 20 Jahre keinen Sport, jetzt wieder anfangen, es wird immer schlimmer und dann schiebt man das so ein bisschen vor sich her. Und genau das ist eigentlich das Problem dahinter. Also die größten Probleme sind tatsächlich in der Beweglichkeit, weil wir haben die meisten haben sitzende Tätigkeit, das heißt wir sitzen am Schreibtisch und dann gibt's Rückenschmerzen, dann sind die Beine ein bisschen verkürzt. Also die wenigsten Leute kommen im Stehen mit gestreckten Beinen auf dem Boden. Und genau das ist eben das Problem, dass man dann halt verkürzt wird und eingeschränkt und dann ist jeder Anfang extrem schwer. 

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Ich würde tatsächlich darauf achten. Vor allem der Rumpf ist sehr eingeschlafen. Dadurch, dass wir sitzen und immer auf dem Hintern sitzen, ist es halt so der Rumpf, der braucht keine Spannung mehr. Und das ist auch das, was man hier am meisten merkt. Wenn wir irgendwas aufheben wollen, wird immer als erstes der Rücken runter, anstatt Körperspannung zu halten. Und das ist ganz wichtig, dass man das immer so im Fokus hat. Auch wie hebe ich zum Beispiel einen Wasserkasten auf oder ein Sack Grillkohle oder irgendwas in die Richtung, Das ist halt Rumpfspannung. Und genau da sollte auch der Fokus sein, wenn man wieder neu anfängt. Und viele wollen ja dann direkt joggen gehen und fangen auch mit einer großen zehn Kilometer Runde an und da ist Vorsicht geboten, weil der Körper muss adaptieren, er muss sich dran gewöhnen. Von null auf 100 ist wie beim Auto, wenn das zehn Jahre gestanden hat. Das findet das Auto auch nicht cool und so der Körper halt auch nicht. 

Also ich würde immer sagen, fangt mit Alltagsbewegung an! Eine 10.000 Schritte ist so eine Buchregel, aber die hilft schon sehr, weil wir haben eine sitzende Tätigkeit und die meisten fahren mit dem Fahrstuhl oder dann direkt mit dem Auto. Nutzt das Fahrrad womöglich oder die Treppenstufen? Ja, im Job ist es. Dann kommt man oben in der 13. Etage an und schnieft. Aber genau das ist die Alltagsbewegung, die uns irgendwann den Sporteinstieg auch erleichtern wird. Und genauso zu Hause versuchen Schreibtisch oder am Arbeitsplatz guckt, dass ihr einen Schreibtisch bekommt oder versucht, Sitzpausen zu integrieren, zum Drucker zu gehen und nicht zu sagen, der Drucker steht am Schreibtisch. So kleine Dinge, die ermöglichen schon viel Bewegung. Und wenn man dann zu Hause anfangen möchte, dann fangen mit ganz einfachen Sachen wie zum Beispiel Kniebeuge an, auf dem Stuhl hinsetzen und wieder aufstehen oder auch Liegestützen auf den Knien. So ganz banale Sachen, die man eigentlich in der Grundschule oder in der Schule gelernt hat, die man aber vergessen hat. Oder wenn man Kinder hat, Enkelkinder, Fangt an, mit denen zu spielen, Das unterstützt den Organismus und bringt uns wieder in Schwung. 

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Und die Frage ist halt okay, Möchte ich zehn Kilo abnehmen? Ist das mein Ziel oder möchte ich wirklich ein gesunder Mensch sein? Und wenn ich das halt gesünder haben möchte, dann würde ich mir immer eine Gruppe suchen, also schauen, dass ich halt Verpflichtungen habe, um da zu sagen okay, wir treffen uns jeden Mittwoch, 18:00, egal wie das Wetter ist und wir gehen ins Auto oder wir gehen zusammen in einen Kurs und da halt Zeitfenster zu schaffen, weil für die Arbeit haben wir auch Zeitfenster und es ist halt eine Routine geworden Und für Familie haben wir auch Zeitfenster. Das wird auch eine Routine. Und genauso wichtig ist es eben beim Sport, weil nur weil wir angefangen haben, heißt es nicht, dass es sich komplett integriert hat, sondern wir brauchen da halt immer wieder die Erinnerung und einen Kalendereintrag. Okay, es gehört dazu und es ist wie eine Hausaufgabe. Es sollte erledigt werden.

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