Immer wieder sehen Menschen unerklärliche Lichter oder Flugobjekte am Himmel, manche filmen oder fotografieren sie sogar. Besonders häufig scheint es solche Sichtungen in den USA zu geben. Dort kümmerten sich bisher vor allem Flugsicherheit, FBI und Polizei um solche Vorfälle. Doch wer hätte mehr Expertise, derartige Phänomene zu untersuchen, als die Nasa?
Die amerikanische Raumfahrtbehörde möchte noch in diesem Jahr mit einer neuartigen Studie beginnen, die dokumentierte Ufo-Sichtungen auf wissenschaftliche Weise analysiert. Allerdings rechnet man nicht damit, Beweise für die Existenz von Außerirdischen zu finden, die der Erde einen Besuch abgestattet haben – auch wenn das bei der Nasa natürlich niemand ausschließen möchte. Viel eher geht es um Sicherheitsaspekte. Denn unidentifizierte Flugobjekte können nicht nur dem regulären Flugverkehr gefährlich werden, es könnte sich schließlich auch um Spionagedrohnen aus dem Ausland handeln.
Der Nasa geht es um den wissenschaftlichen Aspekt
"Die Nasa glaubt, dass die üblichen Werkzeuge der Wissenschaft auch hier Anwendung finden können", sagt Thomas Zurbuchen vom Nasa-Hauptquartier in Washington. "Wir haben Zugriff auf eine ganze Reihe Aufnahmen der Erde aus dem Weltraum heraus, das ist für wissenschaftliche Untersuchungen unglaublich hilfreich. Wir haben die Mittel und die Mitarbeiter, die uns dabei helfen können, das Unbekannte zu ergründen. Genau darum geht es in der Wissenschaft, damit kennen wir uns aus."
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Der Astrophysiker David Spergel soll die Studie anleiten. Er nennt jedoch direkt ein großes Problem dabei: "Bedenkt man die spärliche Anzahl von Sichtungen, dann müssen wir als Allererstes alles an verlässlichen Daten zusammensuchen, was möglich ist. Wir werden dann analysieren, welche Daten – von Zivilisten, Regierungen, Organisationen oder Firmen – es überhaupt gibt und was wir darüber hinaus noch brauchen."
Eher Spionage als Alien-Besuche
Dass es sich bei den Objekten um außerirdische Raumschiffe handele, dafür gebe er derzeit keinerlei Beweise, heißt es. Vielmehr rechne man mit der Identifizierung von Naturphänomenen – und womöglich auch von ausländischen Spionagedrohnen. Die Studie soll etwa neun Monate lang laufen und weniger als 100.000 Dollar kosten. Wie es bei der Nasa üblich sei, sollen alle Ergebnisse transparent mit der Öffentlichkeit geteilt werden. Falls die Wissenschaftler:innen also doch unverhofft auf Beweise für Ufos stoßen – wir werden es erfahren!