Die Bodenstation im kalifornischen La Canada teilte weiter mit, die Forscher dort hätten um 04.24 (MEZ) das entsprechende Signal empfangen, das auf die erfolgreiche Ablösung der rund 2,7 Meter breiten und der Form nach an eine fliegende Untertasse erinnernde Titan-Sonde schließen lasse.
Der geheimnisumwitterte Mond Titan ist der einzige Mond in unserem Sonnensystem, der - wenn auch am Boden bitter kalt bei Minus 180 Grad - eine Art Atmosphäre besitzt, und von dem die Wissenschaftler sich nun konkrete Aufschlüsse durch Huygens erhoffen, die vermutlich spannender sein werden, als alle bisher darüber aufgestellten Spekulationen.
Reise in die Frühzeit der Erde
"Es gibt da mehrere Bücher über das Objekt - und ich bin sicher, dass sie allesamt falsch sind", sagt Jean-Pierre Lebreton, Projektmanager für Huygens bei der Europäischen Raumfahrtagentur ESA. "In gewisser Hinsicht ist es eine Reise in die Frühzeit unserer Erde", meint David Southwood, Direktor des Wissenschaftsprogramms bei ESA, über das Huygens-Projekt.
Besonderes Interesse der Forscher gilt der Frage, ob sich irgend eine Art von Flüssigkeit auf Titan befindet, etwa von Methan-Regen angefüllte Seen. Titan ist größer ist als die Planeten Merkur und Pluto. Huygens wird dies und andere Rätsel möglicherweise demnächst lösen, nachdem die Sonde bereits erfolgreich an der Seite von Cassini über sieben Jahre hinweg rund 3,5 Milliarden Kilometer zum Saturn zurückgelegt hat.
So bald Huygens - von Fallschirmen gebremst zur Aufnahme von wissenschaftlichen Daten beim Durchqueren der Atmosphäre - erst einmal die Oberfläche Titans erreicht haben wird, ist ihm allerdings nur noch eine knappe Lebensdauer beschieden, denn seine Batterien werden voraussichtlich schon 30 Minuten nach der Landung auf Titans Boden für immer verlöschen.
Ben Berkowitz/Reuters