Intelligenzentwicklung Chaos zuhause ergibt Chaos im Kopf

Ein unordentliches Heim kann sich für die Intelligenzentwicklung von Kindern negativ auswirken.

US-Forscher untersuchten die Lebensumstände und Intelligenz von 8000 ein- und zweieiigen Zwillingen. Stephen Petrill von der Pennsylvania State University und Kollegen wollten auf diese Art den Einfluss genetischer Anlagen und der Umwelt auf die Ausbildung von Intelligenz klären, wie das britische Fachblatt "New Scientist" (Nr. 2462, S. 15) in seiner Ausgabe vom nächsten Samstag berichtet.

Petrills Team sammelte dazu zunächst Informationen über die Haushalte der zwischen 1994 und 1996 in Großbritannien geborenen Kinder. Dann testeten sie deren Intelligenz. Schnell zeigte sich, dass die Haushalte von Familien aus gebildeteren und wohlhabenderen Schichten auch ordentlicher waren. Berücksichtigte man jedoch darüber hinaus die teils identischen oder teils nur zur Hälfte übereinstimmenden Gene der Kinder, wurde deutlich, dass ein ordentliches Zuhause einen positiven Einfluss auf die Intelligenzentwicklung hatte.

Co-Autor Robert Plomin: "Das ist ja auch klar: Wer in einem chaotischen Zuhause aufwächst, kann kaum normal lernen." Die Ergebnisse legten nahe, dass die Intelligenz umso stärker auf die genetische Disposition beschränkt wird, je anstrengender die Umgebung für ein Kind ist.

DPA

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