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Studie zur Schädlichkeit von Kohlekraftwerken Der Tod kommt aus dem Schlot

Greenpeace schlägt Alarm: Feinstaubpartikel aus Kohlekraftwerken sollen statistisch gesehen mehr als 3000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr verursachen.

Deutsche Kohlekraftwerke sind einer Studie im Auftrag der Umweltschutzorganisation Greenpeace zufolge statistisch für mehr als 3000 vorzeitige gesundheitsbedingte Todesfälle pro Jahr verantwortlich. Schuld seien Feinstaubpartikel und giftige Abgase aus Kraftwerksschornsteinen, teilte Greenpeace am Mittwoch in Berlin unter Berufung auf eine Untersuchung von Experten der Universität Stuttgart mit. Die Schadstoffe verursachten unter anderem Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die rechnerisch zum Verlust von 33.000 Lebensjahren führten. Das seien statistisch etwa 3100 Tote pro Jahr.

Für die Studie zogen die Stuttgarter Forscher Emissionsdaten der 67 leistungsfähigsten deutschen Kohlekraftwerke aus dem Europäischen Schadstofffreisetzungs- und Verbringungsregister für das Jahr 2010 heran. Tausende Betriebe müssen diesem jährlich ihren Schadstoffausstoß melden. Dann berechneten die Wissenschaftler nach komplizierten Verfahren sowie gestützt auf Gesundheitsstudien, welche Gesundheitsrisiken durch die Ausbreitung von Feinstaub und Vorläufersubstanzen in bestimmten Regionen abhängig von der Konzentration zu erwarten sind. Daraus ergaben sich die genannten rechnerischen Verluste an menschlicher Lebenszeit.

Zwei Braunkohleanlagen sind die größten Dreckschleudern

Der Studie zufolge stehen die bundesweit schädlichsten Kohlekraftwerke im brandenburgischen Peitz und in Bergheim im Rheinland. Die Braunkohleanlagen Jänschwalde und Niederaußem stießen die größte Menge an giftigem Feinstaub aus.

Kraftwerksbetreiber wie der Energiekonzern Vattenfall bezeichneten die Studie und deren Schlussfolgerungen als grob irreführend. Die Luftqualität im Umfeld der eigenen Kraftwerke werde in der Gesamtschau "praktisch nicht oder nur unwesentlich" durch deren Emissionen beeinflusst, teilte Vattenfall mit. Das zeigten die Überwachungsmessungen der Behörden.

kng/AFP/DPA DPA

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