Zehn Tage lang in acht Metern Tiefe unter Wasser leben - dieses einzigartige Experiment haben zwei Taucher in Italien hinter sich gebracht. Nach mehr als 240 Stunden auf dem Meeresgrund seien der 37-jährige Römer Stefano Barbaresi und die 29-jährige Toskanerin Stefania Mensa jetzt wieder wohlbehalten aufgetaucht, berichteten italienische Medien.
Noch nie hatten es Menschen so lange unter Wasser ausgehalten: Der bisherige Weltrekord hatte bei 107 Stunden gelegen. Die beiden professionellen Tauchlehrer seien zwar völlig schlapp und müde gewesen, jedoch sei ihr gesundheitlicher Zustand hervorragend, hieß es. "Ich würde das jederzeit wieder tun", sagte Mensa.
Bei Nacht riskierten sie Sauerstoffmangel
Die beiden Sportler waren vor der mittelitalienischen Insel Ponza zu einer Plattform unter dem Meeresspiegel abgetaucht. Ihre Unterwasserwohnung war komplett ausgestattet mit Tisch und Stühlen, einem Sofa, Trimmrädern und einem Fernseher. Die Betten waren mit einem Gitter versehen, damit die Aquanauten im Schlaf nicht davontrieben.
Nur zum Essen und für medizinische Untersuchungen waren sie in eine geräumige Taucherglocke geschwommen. Gefährlich seien vor allem die Nachtstunden gewesen, da die Taucher beim Schlafen akuten Sauerstoffmangel riskierten. Barbaresi habe teilweise unter Schlafstörungen gelitten und einmal einen leichten Kollaps erlitten.
Unter anderem wollten Forscher die Auswirkungen eines langen Aufenthaltes unter der Meeresoberfläche auf den gesamten Organismus und speziell auf die Haut studieren. Das Projekt, das Medienangaben zufolge 500.000 Euro gekostet hat, wurde von einer privaten Tauchschule in Zusammenarbeit mit mehreren Universitäten und Krankenhäusern organisiert.