Ruhiges Wetter und gute Stimmung
Die Besatzung des im Packeis eingeschlossenen deutschen Schiffes »Magdalena Oldendorff« sieht ohne Sorgen ihrer monatelangen Überwinterung in der Antarktis entgegen. Das sagte am Donnerstag Peter Bagh, Sprecher der Lübecker Reederei Egon Oldendorff. »Die Stimmung ist nach wie vor gut«, zitierte die Reederei den Kapitän Ivan Dikiy. Bei minus 18,5 Grad Celsius und leichtem Wind seien die Wetterverhältnisse in der sicheren Bucht Muskegbukta ruhig. »Wir sind ausreichend mit Treibstoff und Proviant versorgt, so dass wir die kommenden Monate problemlos überwintern können«, sagte der Kapitän. Die Mannschaft gehe ihren gewohnten Arbeiten nach, außerdem sei für vielfältige Freizeitmöglichkeiten gesorgt.
Argentinischer Eisbrecher konnte Packeis entkommen
Am Mittwoch war der argentinische Eisbrecher »Almirante Irízar« dem Packeis rund um die »Magdalena Oldendorff« entkommen. Das Schiff habe die offene See erreicht, teilte die argentinische Marine auf ihrer Internetseite mit. Alle Versuche, das deutsche Schiff aus dem Eis zu befreien, waren an dem besonders strengen Winter gescheitert. Der Eisbrecher mit mehr als 170 Mann Besatzung hatte das seit Anfang Juni festsitzende Schiff mit ausreichend Treibstoff und Proviant versorgt und vor zehn Tagen von der »Oldendorff« Abschied genommen. »Die Mannschaft und die argentinische Marine haben uns in den vergangenen Wochen sehr unterstützt, ihnen gilt unser Dank«, sagte der Reedereisprecher.
»Oldendorff« sollte 79 russische Forscher nach Kapstadt bringen
Die polartaugliche »Oldendorff« mit 17 verbliebenen Besatzungsmitgliedern muss im Eis bis spätestens Januar ausharren. Der Frachter hatte im Auftrag des russischen Forschungsinstituts Arctic and Antarctic Research Institute (AARI) mehrere Forschungsstationen im Südpolarmeer mit Proviant und Ausrüstung versorgt und sollte 79 russische Forscher zurück nach Kapstadt bringen. Sie und einige Besatzungsmitglieder wurden inzwischen von der südafrikanischen Marine ausgeflogen.