Warum ist der Himmel blau? Beim Versuch, solche Fragen zu erklären, geht der Physiker David Gross ins Detail. Letztendlich sind es nach seinen Angaben die Quarks, die kleinsten Teile der Materie, die der Färbung zu Grunde liegen. Oft aber seien Physiker nicht sicher, wohin ihre Forschung führe, räumte der Nobelpreisträger Gross jüngst in der wissenschaftlichen Fernsehserie "Nova" ein.
"Es ist, als wären wir im Dunkeln in etwas gestolpert, von dem wir dachten, es sei eine Zwei-Zimmer-Wohnung und nun entdecken wir, dass es ein Anwesen mit 19 Räumen ist", schildert Gross seine Faszination von der Physik. "Vielleicht aber sind es auch tausend Räume und wir sind erst am Beginn unserer Reise."
Auszeichnung "in gewisser Weise erwartet"
David Gross wurde 1941 in Washington D.C. geboren. Er studierte Physik und promovierte 1966 an der University of California in Berkeley. Danach forschte Gross an den renommierten US-Universitäten Harvard und Princeton. Heute leitet der 63-Jährige das Kavli Institut für Theoretische Physik an der University of California in Santa Barbara.
Die Nachricht vom Nobelpreis erreichte Gross am Dienstag um 3.00 Uhr morgens in den USA. Er reagierte bewegt. Zugleich sagte er, er habe die Auszeichnung "in gewisser Weise erwartet". Gross begründete das in seinem Haus im kalifornischen Santa Barbara in einem für Journalisten zugänglichen Telefonat mit dem schwedischen Nobelkomitee: "Über die Jahre mit immer besseren Ergebnissen von Experimenten wurde klar, dass unsere Theorie richtig ist. Die Natur ist der oberste Richter." Zur Zuerkennung des vierten Nobelpreises in kurzer Zeit für die Universität Santa Barbara meinte Gross: "Dies hier ist nun mal ein Mekka für Physiker überall auf der Welt."