Edelholz und gesunde Nüsse Walnuss ist Baum des Jahres

Die Walnuss ist für Gartenbesitzer ein wenig attraktiver Baum: Sie trägt nur fünf Monate Blätter und hat nicht mal auffällig schöne Blüten. Doch jetzt wurde ihr eine besondere Ehre zuteil. Sie wurde zum Baum des Jahres gewählt.

Die Walnuss ist der Baum des Jahres 2008. Sie sei der "ideale und unübertroffene Hausbaum", erklärte das Kuratorium Baum des Jahres am Donnerstag in Berlin. Zwar könne man meinen, dass es kaum einen weniger attraktiven Baum gebe, weil er nur fünf Monate Blätter trage, keine auffällige Blüte, Herbstfärbung oder bunten Früchte habe. Aber er habe mindestens zwei Dinge von allerhöchster Qualität zu bieten: das edelste Holz und die besten aller Nüsse. Ein guter Walnuss-Baum trägt pro Jahr bis zu 150 Kilo der vitamin- und mineralreichen Nüsse. Außerdem bekomme der Baum durch seine silbrige Rinde und seine knorrigen Äste Charakter.

Der Baum des Jahres wird seit 1989 gekürt, um Aufmerksamkeit für die gewählte Art zu wecken. Dies ist auch beim 20. Jahresbaum, der Walnuss, der Fall. Durch übertriebene Nutzung und mangelnde Nachpflanzung sei der Bestand in Deutschland stark zurückgegangen, sagte das Kuratorium "Baum des Jahres". "Wir sollten uns mehr um diesen unseren alten, guten Freund kümmern", sagte der Kuratoriumsvorsitzende Silvius Wodarz und ging mit gutem Beispiel voran, als einen Nussbaum im Zoologischen Garten pflanzte.

Edles Walnussholz für hochwertige Möbel

Bundespräsident Horst Köhler gratulierte zum Jubiläum und betonte in einer Mitteilung, die Umwelt beginne "schon beim nächsten Straßenbaum". Künstler schätzen das edle Walnuss-Holz, das seit jeher für hochwertige Möbel genutzt wird und besonders in der Biedermeierzeit dafür verwendet wurde.

Nach Angaben des Baum-Kuratoriums wird der Nussbaum für gewerbliche Zwecke schon seit rund 2000 Jahren kultiviert. In Deutschland erbrachte die Nuss-Produktion im Jahr 2005 etwa 1,5 Millionen Tonnen. Forstliche Bestände gibt es hauptsächlich im Südwesten Deutschlands, in Europa vor allem in Frankreich und in der Schweiz. Der Walnuss-Baum erreicht ein Höchstalter von etwa 150 Jahren. Er wird kaum höher als 30 Meter. Der mit einem Stammumfang von 3,08 Metern vermutlich dickste Walnussbaum des Landes steht laut Kuratorium in der Nähe von Köln.

Der Baum steckt fast seine ganze Kraft in den Austrieb der Schatten spendenden Blätter und in die Früchte. Auf bunte Blüten oder Nektardrüsen kann er verzichten, da allein der Wind die Bestäubung und damit Vermehrung besorgt. Sein Ursprüngliche Heimat ist die Balkanhalbinsel, Vorkommen gibt es auch in Asien von der Türkei bis zum Himalaya. In Deutschland ist die Walnuss ein traditionelles Symbol für die Weihnachtszeit. Auf jedem "bunten Teller" unter dem Weihnachtsbaum ist Platz für Walnüsse.

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