Der Asteroid 2002 NT7 wird nach Angaben der NASA in 17 Jahren nur knapp an der Erde vorbeifliegen. »Knapp« ist dabei allerdings in kosmischen Maßstäben gemessen: Nach Berechnungen der Astronomen vom Near-Earth-Object-Programm der US-Raumfahrtbehörde beträgt die Kollisionswahrscheinlichkeit am vorausberechneten Termin 1. Februar 2019 lediglich rund 1 : 250.000. Sie ist damit nur etwa halb so hoch wie die eines Zufallstreffers eines bislang unbekannten ähnlichen oder größeren Asteroiden bis zu diesem Termin.
Kollision ist sehr unwahrscheinlich
»Die Wahrscheinlichkeit einer Kollision ist nicht hoch genug, um öffentliche Sorge zu rechtfertigen«, fasst die NASA auf ihrer Internetseite zu erdnahen Objekten zusammen. Dazu kommt laut NASA, dass die Bahn des erst am 9. Juli entdeckten Asteroiden noch nicht mit großer Präzision bekannt ist. Bessere Bahndaten würden üblicherweise die ersten Abschätzungen möglicher Kollisionsrisiken weiter reduzieren.
Insgesamt 37 Astroiden
Die NASA-Liste umfasst derzeit 37 Asteroiden, die der Erde einmal nahe kommen könnten. Unter ihnen hat 2002 NT7 momentan bei weitem das größte Kollisionsrisiko. Den bisherigen Beobachtungen zufolge könnte er im Februar 2019 der Erde bis auf rund 22.000 Kilometer nahe kommen. Die Position lässt sich jedoch auf Grund der begrenzten Genauigkeit der Beobachtungsdaten nicht exakt berechnen.
2000 Kilometer Größe
Der vom Lincoln Near Earth Asteroid Research Project (LINEAR) des Massachusetts Institute of Technology (MIT) entdeckte Gesteinsbrocken ist etwa 2000 Meter groß und hat eine Masse von zwölf Gigatonnen. Bei einem Aufschlag im Februar 2019 würde er eine Sprengkraft von 1,2 Millionen Megatonnen TNT entfalten. 2002 NT7 wird der Erde nach bisherigem Stand der Berechnungen bis zum Jahr 2078 noch weitere sechs Mal verhältnismäßig nahe kommen.
Bisherige Berechnungen gaben Anlass zur Sorge
Astronomen verfolgten bislang mit gewisser Sorge den Kurs des neu entdeckten Asteroiden. Nach ersten Berechnungen bestand ein gewisses Risiko, dass der zwei Kilometer große Himmelskörper am 1. Februar 2019 auf die Erde stürzt. Aber, so erklärte der Forscher Donald Yeomans vom NASA-Laboratorium in Kalifornien schon zu der Zeit, die Berechnungen seien noch nicht abgeschlossen, und das Risiko sei »sehr gering«. Statistisch gesehen kollidiert ein Objekt dieser Größe nur alle paar Millionen Jahre mit der Erde», sagte Yeomans dem britischen Rundfunksender BBC. Sobald noch weitere Daten über den Asteroiden vorlägen, werde die Gefahr eines Zusammenstoßes verschwinden.
Anfang Juli entdeckt
Der Himmelskörper wurde am 9. Juli von dem Lincoln-Zentrum für Erdnahe Asteroidenforschung in New Mexico entdeckt und erhielt die Bezeichnung 2002 NT7. Er umkreist die Sonne in 837 Tagen, und nach erster Vorhersage der NASA-Wissenschaftler könnte seine Bahn die der Erde kreuzen.
Knapp verfehlt
Im vergangenen Monat hat ein weitaus kleinerer Asteroid als der jetzt entdeckte die Erde nur um 120.000 Kilometer verfehlt. Das ist weniger als ein Drittel der Entfernung zum Mond und nach astronomischen Maßstäben gerade einmal eine Haaresbreite. Wäre der Asteroid in eine bevölkerte Gegend eingeschlagen, hätte er nach Ansicht von Wissenschaftlern die unmittelbare Zerstörungswirkung einer großen Atombombe gehabt.