Natur & Welt NASA findet Beweise für Klimaveränderung

Satellitenmessungen zeigen, dass in den letzten zehn Jahren durch Abnahme der Wolkendecke in den Tropen die Sonneneinstrahlung zugenommen hat.

Wolkenbildung in den Tropen nimmt ab

Nach der Auswertung von Satellitenmessungen, die sich über einen Zeitraum von 22 Jahren erstrecken, haben NASA-Forscher Beweise für eine erhöhte Sonneneinstrahlung in tropischen Gegenden gefunden. In den Neunzigerjahren stieg die Abgabe von Wärme in den Weltraum im Vergleich zu den Achtzigern. Diese Entwicklungen sind die Folge einer zunehmenden Abnahme tropischer Wolkendecken, der zu Folge einerseits von außen eintreffende Sonnenstrahlung vermindert abgeblockt und auf der anderen Seite weniger Wärme erdseits zurückgehalten werden kann.

»In Anbetracht der Tatsache, dass bei Klimavorhersagen im Zuge der Erhöhung der Treibhausgase die Wolkenbildung meistens als unbedeutend angesehen wurde, sind diese Ergebnisse beunruhigend«, meint Dr. Bruce Wielicki vom NASA Langley Research Center in Hampton. Wielicki ist einer der Hauptautoren der neuen Studie, die in der Februarausgabe des Wissenschaftsmagazins »Science« veröffentlicht wurde.

Neue Erkenntnisse überraschen die Wissenschaftler

»Die vorliegenden Ergebnisse verdeutlichen, dass gegenwärtige Klimamodelle noch unsicherer sind, als wir bisher glaubten«, fügte Wielicki hinzu. »Das Ausmaß der Klimaveränderung ist entweder größer als die existierenden Vorhersagen oder es ist geringer.«

Die Beobachtungen erfassen Veränderungen im Gleichgewicht zwischen einstrahlender Sonnenenwärme und von der Erde wieder abgegebener Energie. Diese Netto-Energieaufnahme ist von großer Bedeutung für die Temperatur und das Klima unseres Planeten.

Die bislang unbekannten Veränderungen in der Netto-Energieaufnahme sind zwei- bis vier Mal höher als Wissenschaftler bislang für möglich hielten. Der Grund für die Veränderung und ihr Ausmaß überrascht die Wissenschaftler und stellt aktuelle Klimamodelle auf die Probe.

Die neuen Ergebnisse zeigen darüber hinaus auch eine viel größere Dynamik der Tropen als bislang vermutet.

Natürlich oder Menschen gemacht?

»Die Frage ist, ob die Fluktuationen auf eine globale Klimaveränderung zurückzuführen sind oder einfach eine natürliche Variabilität darstellen«, überlegt Anthony Del Genio, Wissenschaftler am NASA Goddard Institute for Space Studies und Co-Autor der Studie. Del Genio vermutet hinter den Veränderungen eher natürliche Ursachen, jedoch fehlen dafür noch die Beweise.

Obwohl die 22-jährigen Satellitenaufzeichnungen der NASA die bislang längste und genaueste Messung darstellen, sind sie trotzdem noch ungenügend um die Gründe für die Klimaveränderungen auszumachen.

(Quelle: Eurekalert)

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