Paläontologie Vierflügeliger Dinosaurier in China entdeckt

Einen Dinosaurier mit vier Flügeln haben Forscher in China entdeckt. Der rund einen Meter lange Microraptor gui besaß ein dichtes Federkleid an den vorderen und den hinteren Gliedmaßen sowie einen gefiederten Schwanz.

Einen Dinosaurier mit vier Flügeln haben Forscher in China entdeckt. Der rund einen Meter lange Microraptor gui besaß ein dichtes Federkleid an den vorderen und den hinteren Gliedmaßen sowie einen gefiederten Schwanz. So ausgerüstet glitt der Saurier vor mehr als 120 Millionen Jahren ähnlich wie ein Eichhörnchen von Baum zu Baum. Das berichten der Evolutionsbiologe Xing Xu von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking und Kollegen im britischen Fachjournal «Nature» (Bd. 421, S. 335) vom Donnerstag.

Vergleichende Analysen mehrerer Dinosaurierfunde legten darüber hinaus nahe, dass auch die gemeinsamen Vorfahren von Vögeln und Microraptor Vierflügler gewesen seien. Der Fund belebt eine fast 100 Jahre alte Theorie neu, nach der sich die ersten Vögel nicht vom Boden in die Lüfte erhoben haben, sondern das Fliegen aus dem Gleitflug heraus entwickelt haben.

Während der Entwicklung zu den heutigen Vögeln hätten sich die hinteren Flügel wieder zurückgebildet, vermuten die Wissenschaftler. Mit der Vorstellung eines vierflügeligen Sauriers untermauern sie einen Vorschlag des amerikanischen Naturforschers William Beebe. Dieser hatte bereits 1915 dafür plädiert, dass die Ahnen der Vögel in den Bäumen lebten und irgendwann vom Gleitflug in aktives Flügelschlagen übergingen. Bislang war diese Theorie rein spekulativ geblieben. Andere Experten gehen davon aus, das das Fliegen vom Boden aus entstanden ist. Dieser Theorie zufolge hätten die Vogel-Vorfahren mit kräftigen Hinterbeinen Anlauf genommen und sich dann mit schlagenden Flügeln aufgeschwungen.

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