»Solange das Wasser fließt, ist es uninteressant für Mücken«, so Andreas Krüger, Insektenexperte am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg. Sobald sich jedoch stehende Tümpel und Pfützen bilden, sind die Plagegeister in ihrem Element. Wegen der Tag und Nacht andauernden Sommerhitze entwickeln sich die Insekten zudem noch schneller als in kälteren Sommern.
Kleine Wasserpfützen
»Nur die weiblichen Mücken stechen. Sie brauchen das Blut für die Entwicklung der Eier«, erklärte Krüger. In der gegenwärtigen schwülen Hitze können Eier schon drei Tage nach dem Blutgenuss gelegt werden. »Große Seen sind für die Mücken dabei längst nicht so interessant wie kleine Wasseransammlungen, die es überall gibt, sobald das Hochwasser weg ist«. Innerhalb von zehn bis 14 Tagen entwickeln sich aus den Larven dann die gefürchteten Mücken. »Das geht derzeit eine Woche schneller als in anderen Sommern, weil es so schön warm und feucht ist«, so der Experte.
Stadtmücken stehen nur nachts
»Welche der 46 in Deutschland lebenden Mückenarten sich besonders stark ausbreitet, ist von Ort zu Ort verschieden«, sagte Krüger. Der typische Schlafzimmerplagegeist in Städten wie Hamburg ist die braune Stadt- und Haus-Mücke »Culex«, die nur nachts sticht. Ihr reichen die kleinen Wasseransammlungen in Blumentöpfen, Regentonnen oder auch feuchten Kellern zur Eiablage. Die Wiesen und Wald-Mücke der Aedes-Arten bevorzugt Wasser führende Gräben und das brackige Wasser der Flussauen. Diese meist schwarzen Mücken stechen tagsüber und können dadurch besonders für die Helfer an den Deichen zur Plage werden.