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Raubfische Piranhas sind Feiglinge

Sie verbreiten Angst und Schrecken, doch in Wirklichkeit sind Piranhas nach Erkenntnissen von Forschern Feiglinge: Sie bilden nur deshalb große Schwärme, um sich vor Angreifern zu schützen.

Piranhas sind keine aggressiven Mörder, sondern Allesfresser, die sich hauptsächlich von Aas, Pflanzen und Insekten ernährten, sagte Anne Magurran von der schottischen Universität St. Andrews.

"Früher glaubten wir, Piranhas bildeten Schwärme, um gemeinsam zu jagen. Jetzt haben wir herausgefunden, dass es hauptsächlich ein Schutzverhalten ist", sagte die Forscherin. Piranhas seien permanenten Angriffen von Flussdelfinen, Kaimanen und des riesigen Piracucu ausgesetzt. "Ihr vorsichtiges Verhalten verhindert, dass sie aufgefressen werden", sagte Magurran.

Einen Anführer gibt es nicht

Da sie von vielen großen Raubtieren wie Flussdelfinen, Kaimanen und den bis zu drei Meter langen Piracucu-Fischen bedroht werden, bilden die Piranhas unterschiedlich große Schwärme. Die Größe des Schwarms hängt hierbei vom Gesamtrisiko ab, dem die Fische ausgesetzt sind. Dieses Risiko wird von der Art der Räuber sowie vom zur Verfügung stehenden Platz bestimmt.

Piranhas

Zu den Piranhas werden insgesamt fünf südamerikanische Fischgattungen mit bislang 39 bekannten Arten gerechnet.

Sie werden zwischen 15 und 40 Zentimeter groß, ihr Körper ist seitlich stark abgeflacht und sie besitzen sehr scharfe Zähne, mit denen sie gut Fleischstückchen aus ihrer Nahrung lösen können.

Piranhas sind in fast allen Flüssen Südamerikas und deren Einzugsgebieten zu finden.

Bei Hochwasser bilden die Piranhas kleine Schwärme, da sie mehr Platz haben, um Raubtieren auszuweichen. Bei einem niedrigen Wasserstand werden die Schwärme hingegen größer. Der Wasserstand ändert sich in Abhängigkeit von Regenfällen sowie dem Schmelzwasser aus den Anden um bis zu zwölf Meter während des Jahres.

In den Schwärmen schwimmen die größeren, erfahreneren Fische in der Mitte, wie Magurran und ihr Kollege Helder Queiroz vom Mamirauá-Institut in Brasilien im Amazonasgebiet beobachtet haben. Jüngere, kleinere Fische halten sich hingegen an den Außenseiten auf, von wo aus sie meistens schneller an Nahrung kommen und deshalb mehr davon fressen können, wodurch sie wiederum schneller auswachsen. Ein Schwarm besteht jedoch nicht ständig aus denselben Fischen. Auch gibt es keinen "Anführer" oder eine Zusammenarbeit innerhalb des Schwarmes. Die einzelnen Piranhas achten eher auf sich selbst als auf andere Artgenossen.

Reuters/DDP Reuters

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