Salzwasserkrokodile Kroko-Plage in Australien

Sie sind die größten, aggressivsten Reptilien der Erde, sie töten auch Menschen - und sie vermehren sich explosionsartig: Salzwasserkrokodile sind in Nordaustralien eine regelrechte Plage geworden. Nun wird gefordert, sie zu töten.

Als Reaktion auf die Vermehrung von Salzwasserkrokodilen im Norden Australiens nehmen Forderungen zu, die vorsorgliche Tötung der Tiere wieder zuzulassen. Besucher und Einwohner aus dem Bundesstaat Queensland hatten zuletzt vermehrt über Krokodile an Stränden, Häfen und Badeseen berichtet.

"Anstatt die Krokodile zu entfernen, wollen sie die Menschen entfernen", sagte der Politiker Bob Katter und wandte sich gegen einen neuen Plan der Regierung in Queensland zum Schutz der Tiere. Darin sind unter anderem harte Strafen für Schwimmer vorgesehen, die sich in Krokodil-Gewässern aufhalten.

"Erschießt die Bastarde"

Die Menschen hätten ein Recht, sich vor den Krokodilen zu schützen. "Es muss gehandelt werden, um sie zu töten und aus bewohntem Gebieten zu vertreiben. Erschießt die Bastarde", forderte Katter in einem Radiointerview. Auch Senator Ian Macdonald aus Queensland kritisierte den neuen Schutzplan, da das Leben der Tiere über das der Menschen gestellt werde.

Die Umweltministerin des nördlichen Bundesstaates wies die Forderungen zurück. Der neue Schutzplan berücksichtige gleichermaßen die öffentliche Sicherheit, kommerzielle Interessen sowie den Tierschutz der gefährdeten Spezies, sagte Lindy Nelson-Carr. Sie wies Befürchtungen einer Plage zurück. Es gebe in Queensland nur noch etwa 30.000 in Freiheit lebende Tiere dieser Art. Experten schätzen die Zahl der Salzwasserkrokodile mehr als doppelt so hoch.

Reuters
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