Ein 15-Jähriger klagt vor dem Obersten Gerichtshof Australiens gegen das geplante Verbot sozialer Medien für Jugendliche unter 16 Jahren. Der Teenager argumentiere, die ab 10. Dezember geltende Regelung mache das Internet für junge Menschen gefährlicher und treibe sie zu riskanterem Verhalten, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Das Gesetz verbietet Minderjährigen den Zugang zu Plattformen wie Instagram, TikTok und Snapchat.
Wie Australien: Auch Dänemark kündigt Social Media-Verbot an
Der 15-Jährige warnte vor einer sozialen Spaltung zwischen Jugendlichen, die das Verbot umgehen, und jenen, die es einhalten. Australien folgt einem internationalen Trend: Auch Dänemark kündigte im November ein Social-Media-Verbot für Kinder unter 15 Jahren an, wobei Eltern Kindern ab 13 Jahren den Zugang erlauben können. Die australische Regierung verteidigt das Gesetz als Schutzmaßnahme vor schädlichen Inhalten und Online-Raubtieren.
Organisiert wird die Klage von der Gruppe "Digital Freedom Project". Ein Mitglied erklärte: "Junge Menschen wie ich sind die Wähler von morgen."
"Wir sollten nicht zum Schweigen gebracht werden. Es ist wie in George Orwells Buch '1984'. Das macht mir Angst." Das "Digital Freedom Project" kritisierte das Gesetz als grob überzogen. Australiens Kommunikationsministerin Anika Wells verteidigte die Verschärfung des Jugendschutzes. "Die Regierung steht weiterhin entschlossen auf der Seite der Eltern und nicht auf der Seite der Plattformen." Medienberichten zufolge plant auch die Videoplattform YouTube, die zur Alphabet-Tochter Google gehört, eine Klage.