Weltweite Untersuchung Jeder dritten Baumart droht das Aussterben

Immer mehr Bäume im Regenwald – hier auf der Ilha do Cardoso im brasilianischen Bundesstaat São Paulo – fallen Abholzungen zum Opfer
Immer mehr Bäume im Regenwald – hier auf der Ilha do Cardoso im brasilianischen Bundesstaat São Paulo – fallen Abholzungen zum Opfer
© Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild / DPA
Fünf Jahre lang haben Forschende an einer Studie gearbeitet, die den Zustand der Bäume in aller Welt zusammenfasst. Nun liegen die Ergebnisse vor – und die sind eine deutliche Warnung.

Jeder dritten Baumart droht die Ausrottung in freier Natur, berichtet etwa die britische "BBC" unter Berufung auf die Studie "State of the World's Trees Report" (zu Deutsch: "Bericht über den Zustand der Bäume der Welt"). Für den Report wurden nach eigenen Angaben fünf Jahre lang Daten über alle 58.497 Baumarten der Welt gesammelt.

Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass 30 Prozent der Baumarten vom Aussterben bedroht sind und mindestens 142 Baumarten als ausgestorben gelten müssen. "Die Hauptbedrohungen für Baumarten sind die Abholzung von Wäldern und andere Formen des Lebensraumverlustes, die direkte Ausbeutung für Holz und andere Produkte sowie die Ausbreitung von invasiven Schädlingen und Krankheiten", heißt es in der Studie. Auch der Klimawandel habe einen deutlich messbaren Einfluss.

"Jede Baumart spielt eine einzigartige ökologische Rolle", sagte laut BBC Sara Oldfield, Co-Vorsitzende der Global Tree Specialist Group der International Union for the Conservation of Nature, die hinter der Studie steckt. "Angesichts der Tatsache, dass 30 Prozent der Baumarten weltweit vom Aussterben bedroht sind, müssen wir die Schutzmaßnahmen dringend verstärken." Besonders bedroht sind der Studie zufolge etwa große, tropische Bäume aus der Familie der Flügelfruchtgewächse (Dipterocarpaceae), die oft für Palmöl-Plantagen gefällt werden, aber auch Eichen und Magnolien.

Tipps zum Erhalt vom Baumarten

Aus ihrer Untersuchung leiten die Forschenden auch Handlungsempfehlungen ab:

  • Erhaltung der bestehenden Wälder und Ausweitung der Schutzgebiete
  • Erhaltung bedrohter Arten in botanischen Gärten oder Samenbanken in der Hoffnung, dass sie eines Tages wieder ausgewildert werden können
  • Aufklärungsarbeit, um sicherzustellen, dass Aufforstungs- und Baumpflanzungsprogramme wissenschaftlich durchgeführt werden und der richtige Baum am richtigen Ort gepflanzt wird, einschließlich seltener und bedrohter Arten
  • Aufstockung der Mittel für den Baumschutz

Manche Länder haben gewaltige Waldverluste

In den letzten 300 Jahren ist die Waldfläche laut der Studie weltweit um etwa 40 Prozent zurückgegangen. 29 Länder haben demnach mehr als 90 Prozent ihrer Waldfläche verloren.

tkr

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