UNFRUCHTBARKEIT Ein Gen ist Schuld

Forscher in den USA glauben, eine Ursache für weibliche Unfruchtbarkeit gefunden zu haben. Sie entdeckten ein Gen, das bei Veränderung die Entwicklung der Eizelle zum Embryo verhindert.

US-Forscher glauben, eine Ursache für weibliche Unfruchtbarkeit gefunden zu haben. Sie sind im Tierversuch auf ein Gen gestoßen, dessen Eiweißprodukt in der Eizelle aktiv ist und für deren Entwicklung zum Embryo sorgt. Umgekehrt scheint eine Mutation dieses Gens zu verhindern, dass eine befruchtete Eizelle überlebt und zum Embryo heranwächst, berichten Lawrence Nelson und Kollegen vom Nationalen Forschungsinstitut für die Gesundheit des Kindes und Entwicklung des Menschen in Bethesda (US-Staat Maryland).

Das Team um Nelson taufte das neu entdeckte Gen »Mater« für »maternal-effect gene«. Weibliche Mäuse ohne normales Mater-Gen produzieren Eizellen, die sich nach der Befruchtung nur in das Zweizellen-Stadium weiter entwickeln können. Im menschlichen Erbgut konnten die Forscher ein entsprechendes Gen nachweisen. Bisher steht jedoch noch nicht fest, dass das fehlende oder mutierte Mater-Gen auch bei Frauen zur Unfruchtbarkeit führt.

Forschung noch in den Anfängen

Die Nachforschungen bei Menschen sind noch im Frühstadium, erläutert das Institut, könnten aber Fruchtbarkeitsexperten einmal verstehen helfen, warum Frauen mit regelmäßiger Periode und einer normalen Gebärmutter nicht schwanger werden können.

Der medizinische Direktor des Colorado Zentrums für reproduktive Medizin in Denver, William Schoolcraft, äußerte im »Wall Street Journal« die Hoffnung, dass mit Hilfe der Entdeckung bald ein Bluttest entwickelt werde, der das Mater-Gen bei Frauen untersucht.

PRODUKTE & TIPPS